Freitag, Oktober 10, 2008

sehr einsam so ein paramo

nach vielfachem nachfragen und nachforschen haben wir uns von popayan auf den weg nach san augustin gemacht. der grund fuer unsere unsicherheit war, dass wir den uns erwartenden streckenabschnitt von vielen als gefaehrlich beschrieben bekommen hatten. vor nicht langer zeit war die guerilla in dem zu kreuzenden paramo noch stark praesent und es gab gelegentliche uebergriffe, so sind alle (!) radler, die wir getroffen hatten, auf diesem stueck in einen bus gestiegen. aber wir hatten dazu eigentlich keine grosse lust. so haben wir verschiedenste menschen ueber die derzeitige sicherheitslage befragt und von allen gehoert, dass es im moment ruhig sei.

also machten wir uns auf den weg. den ersten tag beendeten wir schnell, bei den heissen quellen von cocunuco. hier konnten wir auch zelten und so am kuehlen abend das heisse wasser geniessen. was wir nicht bedacht hatten, war das wochenende: als alles schon ruhig war und wir bereits fertig fuer's bett waren, kamen zwei reisebusse aus cali, gefuellt mit partyloewen... die musik droehnte bis in den morgen und ausruhen konnten wir in dieser nacht kaum.


so machten wir uns ziemllich matschig daran, den paramo zu queren. als wir losfuehren war es noch heiss, doch oben auf dem paramo bliess ein kalter wind ueber die abstrakte landschaft. bald fuhren wir durch einen gang, der sich durch den dichten nassen wald schlaengelte. einsam und alleine, fast ohne verkehr wurde uns doch etwas mulmig im bauch. die waende aus dichtem bewuchs zu unseren seiten verstaerkten das gefuehl ... guerilla ... paramilitaers ... gewoehnliche raeuber ... wo gaebe es einen besseren ort sich zu verstecken, als in diesem undurchdringlichen dschungel?


der paramo ist eine fuer diese region typische moorartige landschaft, die viele wasserquellen hat und das wasser anzieht. aus diesem grund ist es ein sehr wichtiges oekosystem, das geschuetzt wird. so war es auch nicht verwunderlich, dass wir bald im regen fahren mussten.

alle aengste waren umsonst! auf der anderen seite erwartete uns hoher regenwald, sonnenschein und eine unglaubliche aussicht ueber die gruene huegelige landschaft. auf der suche nach einem nachtlager fragten wir in einem kleinen laden nach einem platz fuer unser zelt - und am ende erhielten wir ein bett im haus! das ist wieder einmal ein beispiel der kolumbianischen gastfreundschaft, die uns hier immer und immer wieder entgegengebracht wird.

nun mussten wir uns nur noch zum rio magdalene rollen lassen und auf der anderen seite des flusses wieder hinauf klettern und schon waren wir in san augustin, wo wir ins casa de ciclistas von igel & paola einzogen. die zwei deutschen radreiser haben sich hier eine finca gekauft, in der sie radfahrer aller welt empfangen - auch wenn sie selber gerade unterwegs sind. mit dem rasta philosophen dala, dem uebergangs - aufpass - bewohner der finca, verbrachten wir ein paar sehr schoene tage im angenehmen klima san augustins. ausserdem haben wir hier einen weiteren projektpartner besucht, KOKASANA. mit ihm sind wir auch durch den beruehmten archeologischen park gelaufen, der viele skulpturen beherbergt.


nach einer woche gelang es uns, uns aus diesem paradies los zu reissen und wir radelten entlang des rio magdalenas nach norden weiter. mit jedem kilometer wurde es heisser. den hoehepunkt erreichte das thermometer in der wueste la tatacoa, wo wir bei 43 Grad aufgehoert haben, die grade zu ueberpruefen... es war einfach nur heiss und wir haben jeder rekordverdaechtige liter an wasser in unsere vertrocknenden kehlen geschuettet. dafuer wurden wir in der nacht mit einem unglaublichen sternenhimmel belohnt.


die darauf folgende landschaft erinnerte an "deutschland im sommer", doch die temperaturen lagen permanent ueber den deutschen sommertemperaturen. das ist nicht unser klima und wir kaempften uns so schnell es ging voran, um in angenehmere temperaturbereiche zurueck zu kehren. in melgar sollte der anstieg nach bogota losgehen - auf der schmalen meistbefahrenen strecke des landes, die zudem zu denen mit den meisten verkehrsunfaellen gehoert. diese aussicht gefiel uns nicht so gut! und da unsere freundin marcela uns in bogota erwartete, entschieden wir uns dieses stueck zu ueberbruecken und fuhren mit einem pick-up in die megametropole bogota.


dort angekommen regnete es, als muesse alles wasser dieser welt auf einmal, genau hier, auf die erde fallen - und so blieb das wetter auch die folgenden tage, so dass wir mit guten gewissen im haus sitzen und einen bericht nach dem anderen fertigstellen koennen.

zu den diashows (achtung: es sind 3!!!):
KOLUMBIEN: Parque Arqueologico de San Augustin

KOLUMBIEN: fabulosos saltos de anawi, Parque Arqueologico de San Augustin


KOLUMBIEN: popayan - san augustin - bogota

Dienstag, Oktober 07, 2008

¿von nun an nur noch hauptstrassen?

quito hat uns laenger festgehalten als geplant. das letzte abreisehindernis war eine schneiderin, die brittas hose mit einem kleinen flicken versehen sollte: sie kam 4 tage in folge nicht in ihren laden!!! aber wir haben aus der not die tugend gemacht und ein paar schoene tage mit carlos und chrisa in ihrem casa de ciclistas und ihrem quito verbracht - als touri findet man die besten ecken eben doch nicht! (hierzu gibt es die quito-bilder-show!)



nun waren wir spaet dran und so beschlossen wir ueber die panamerikana die stadt zu verlassen. noch am selben tag erreichten wir den aekuator. natuerlich mussten wir hier ein paar bilder machen (siehe die fabulosen spruenge!) und so blieben wir dort und verbrachten eine nacht am mittelpunkt der welt. die uns umgebende landschaft bestand auf der weiterfahrt aus bergen und seen und die aussichten entschaedigten malwieder fuer die strapazen. doch etwas drueckte malwieder: ein geburtstag! fuer die nacht fanden wir ein schoenes plaetzchen nahe dem see yaguarcocha und so konnte simon seine geburtstagskerzen im hohen gras auspusten.

ECUADOR: ecuador saltos
(08.2008)


dieses wurde der erste geburtstag aufdieser reise, den wir auf der strasse verbrachten. er fing an mit einem geschenk: einer ewig langen abfahrt in das trockene tal des rio chotas. der wechsel von der indigenen andenkultur zu der afro-amerikanischen tieflandkultur haette krasser kaum sein koennen. hier wurden wir von einer hitzewelle erschlagen und simons lust, an seinem tag weiter zu radeln, legte sich bald. erst ueberlegte er kurzentschlossen ein hotel mit schwimmbad zu beziehen, doch dann entschieden wir uns, diese hitze doch lieber schnell wieder zu verlassen. wir machten uns gerade an die auffahrt, als ein kleinlaster neben uns anhielt und uns anbot uns mitzunehmen. da sagten wir nicht nein. wir luden die raeder hinten rein und stiegen vorne ein. kaum losgefahren wunderten wir uns, was das fuer komische geraeusche sind - bis wir 1 + 1 zusammenzaehlten: der eben gesehene porno lief noch im inzwischen zugeklappten dvd-player.... wie es scheint sind tragbare oder im vehikel eingebaute dvd-player weltweit der renner.

der fahrer brachte uns den berg hoch und liess uns an der gruta de la paz raus: hier ist ein kloster auf eine natuerliche bruecke gebaut und unter dieser ist eine art grotte, in der eine heilige jungfrau verehrt wird. der gesamte ort strahlte aufgrund seiner abgelegenheit etwas mystisches aus und wir entschieden uns hier zu naechtigen. die netten nonnen erlaubten uns auch bei ihnen zu zelten und zu unsrer grossen freude liessen sie uns sogar nach dem feierabend noch die duschen des thermalbades mit natuerlich heissem wasser nutzen - so hatte simons geburtstag doch noch einen wuerdigen ausklang gefunden!

Von ECUADOR/ KOLUMBIEN: quito - pasto - popayan

ueber eine fast unbefahrene nebenstrecke verliessen wir diesen schoenen ort und trafen kurz darauf wieder auf die panamerikana. nun waren wir wieder in den hohen anden und uns umgab eine huegelige landschaft, die in quadratische felder unterteilt war. wir kamen gut voran und noch ehe wir uns versahen, waren wir an der grenze zu kolumbien. so erreichten wir in der daemmerung ipiales, wo wir den ersten eindruck von kolumbien bekamen: wir suchten uns ein guenstiges hotel und probierten spezialitaeten. alles war gut und wir legten uns frueh schlafen, um frisch fuer den folgenden tag zu sein. doch dann raechte sich unser geiz und wir spuerten, warum das hotel so guenstig war. die ganze nacht ueber klingelte es immer wieder und um 2 begann jemand, direkt vor unserem fenster laute musik zu hoeren. am morgen standen wir etwas matschig auf und begannen den tag mit schlechter laune. das frisch gekaufte brot war auch von gestern und so war der erste eindruck, den wir von kolumbien bekamen, nicht gerade der beste.

doch schon auf der nun folgenden etappe war es, als wolle uns das viel gelobte land zeigen "hey, ich bin doch garnicht so!", "die menschen hier sind freundlich!". wir bekamen obst geschenkt - einfach so - radbegeisterte columbianer hielten neben uns, luden uns zum essen ein, baten uns ihre hilfe an, bei der einfahrt in den kleinen ort el bordo drueckte uns jemand im vorbeifahren (!) chipstueten in die hand,... bereits am zweiten abend waren wir sprachlos ueber die freundlichkeit der menschen und die folgenden tage sollte sich das nicht aendern. das ist also das radfahrerland mit der unglaublichen gastfreundschaft, von dem uns alle vorgeschwaermt haben!

Von ECUADOR/ KOLUMBIEN: quito - pasto - popayan

unser erstes ziel war die alte kolonialstadt popayan, wo wir die ersten projektpartner besuchten. wieder einmal durften wir erfahren, wie gut es ist, wenn man einen tieferen einbick in ein land bekommt. als radfahrer bekommt man hier wirklich den eindruck, es ist alles super - die begegnungen sind einfach zu positiv - nur die starke militaer und polizeipraesenz koennte einen anderes vermuten lassen. doch beim besuch der projektpartner haben wir dann gesehen, dass dieses land sich immer noch in einer sehr besonderen situation befindet: es ist ein seit fast 50 jahren andauernder buergerkrieg, der vertreibung, flucht und viel leid mit sich bringt. aber die projekte lassen hoffnung auf eine besserung - es sind kleine tropfen, aber zusammen ergeben sie ein grosses meer....

zur diashow:

Dienstag, August 26, 2008

rauf - und ab in den urlaub!

in ecuador gibt es keine projektpartner von terre des hommes, so dass wir hier "frei entscheiden" koennen welche route wir fahren wollen - und das haben wir dann auch gemacht! um cuenca zu verlassen sind wir erstmal in den nationalpark las cajas gefahren, dieser liegt oben auf dem berg und umfasst 232 lagunen verschiedener groesse. nachdem wir die letzten wochen viel regen abbekommen hatten, wurden wir nun mit strahlend blauem himmel verwoehnt, so dass wir die ruhige natur mit ihren vielen wasserstellen geniessen konnten: auf ueber 4000 metern befanden wir uns ueber den wolken! die aussicht auf die andere seite war beeindruckend, es sah aus wie das meer, doch waren es wolken.



die abfahrt von etwa 4000 metern war dann dementsprechend beeindruckend: erst ueber den wolken, dann in den wolken und bald unter den wolken! ueber den wolken schien die sonne, in den gesaettigten wolken wurden wir nass bis auf die haut und unter den wolken fing es an zu regnen. ueber den wolken befanden wir uns in der endlos scheinenden weite der kahlen anden, in den wolken umgab uns wild wachsender regenwald und unter den wolken saeumten monokulturen von bananenstauden und kakaobaeumen die strasse. solche wechsel innerhalb eines tages auf dem rad zu erleben ist einfach unglaublich!

doch nun stiessen wir von der ruhigen schlechten nebenstrasse auf die panamericana und unsere aufmerksamkeit konzentrierte sich zwangsweise auf die strasse. wieder wurde diese hauptstrecke lateinamerikas von vielen schnell fahrenden lastwagen, bussen und privatwagen befahren, die leider nicht immer sehr viel ruecksicht auf andere verkehrsteilnehmer nehmen. oft stieg uns der geruch von tod und verwesung in die nase (ein geruch der unbeschreiblich penetrant ist und jeden anderen geruch ueberlagert) und oft fuhren wir ueber tierreste, die wie aufkleber auf dem asphalt klebten - kein wuerdiges ende!



die einfahrt nach guayaquil war eine der spektakulaersten einfahrten in eine grossstadt, da wir mindestens einen kilometer lang zwischen autos und lkw's ueber eine enge bruecke fuhren. nachdem wir die industrielle vorstadt und die reichenviertel durchquerthatten erreichten wir das zentrum, das mit seinen hohen haeusern und banken an z.b. frankfurt erinnerte. der stolz der staedter ist die promenade, der malecon, der zum flanieren einlaedt. das bunte viertel santa ana liegt am ende dieser flaniermeile und bietet praechtige aussicht ueber die stadt, die sich uns im abendrot zeigte.doch unseren urlaub wollten wir nicht in der stadt verbringen und so fuhren wir am naechsten tag direkt weiter nach salinas an die kueste. das ist der von den reichen gerne besuchte strand - doch fuer uns immer noch nicht das richtige urlaubsziel.

ueber die "ruta des sol", die strasse der sonne, fuhren wir nun von einer badestelle zur naechsten gen norden. in diesem teil ecuadors wird der pazifik durch den von norden kommenden el niño-strom erwaermt, das hiess fuer uns, dass wir zum ersten mal auf unserer reise im warmen meer baden konnten!!! und das haben wir genossen. unsere radlertage wurden sehr kurz und wir blieben, wo es uns gefiel. in montañita sahen wir den surfern zu, waehrend wir es vorzogen mit den wilden wellen zu toben und in puerto lopez schlossen wir uns einer kleinen gruppe an, um den buckelwalen beim balzen zu zu sehen. hierbei springen sie immer wieder aus dem wasser oder schlagen mit der schwanzflosse auf die wasseroberflaeche. diese tourenfahrt ist fuer uns etwas seltsam gewesen, da wir es gewoehnt sind alles in eigenregie zu unternehmen, war es ein grosser schritt geld fuer einen ausflug aus zu geben, aber mit dem rad aufs meer zu fahren.... - und dann hat der anbieter uns noch eine andere tour verkauft als den anderen, was etwas seltsam fuer uns war, z.b. wurde uns essen verspochen, was es jedoch nicht gab... trotz alledem war es sehr beeindruckend, aus der naehe zu sehen, wie gross diese uralten meerestsaeuger sind. als wir mit dem rad weiter ueber die kuestenstrasse fuhren hatten wir sogar immer wieder die moeglichkeit dieses spektakel von weitem zu sehen, was jedes mal auf's neue aufregend war.

auch auf dieser strecke ueberraschte uns die landschaft immerwieder: erst radelten wir durch trockene platte landschaft mit kakteen und baobabbaeumen, dann durch feuchten tropischen regenwald und nach einer kurve dann durch einen trockenwald. so ging es immer wieder. mal war es trocken, dann wurden wir bis auf die haut nass und auf einem gipfel angekommen war es dann wieder trocken und heiss, als wuerde nie ein tropfen wasser fallen.

als abschluss der strandreise blieben wir noch ein paar tage in canoa, wo wir wirklich ganz abschalteten. der ort ist ein wochenendziel fuer ecuadorianer, was wir am ersten abend mit schrecken feststellen mussten, doch unter der woche ist es ruhig und wir hatten den strand fast fuer uns alleine. jeden morgen machten wir spaziergaegne am strand und suchten muscheln und praehistorische scherben, die hier angeschwemmt werden. dann badeten wir im meer und konnten eigentlich garnicht genug davon bekommen, wenn wir nur nicht so sonnenempfindlich waeren! ansonsten lasen wir viel und machten nix... eben urlaub!

um wieder auf unsere reiseroute zu kommen fuhren wir von der kueste ueber eine sehr ruhige strecke in die anden zurueck. wieder hatten wir diesen vielfaeltigen wechsel der uns umgebenden landschaft von bananen- und kakaoplantagen und criollischer kultur, dann tropischem nassem und dichtem wald und schliesslich waren wir zurueck in der uns bekannten andenlandschaft mit ihrer kahlen weite und den indigenen kulturen. so erreichten wir latacunga, von wo wir wieder ueber die panamericana haetten fahren koennen, doch das reizte uns nicht. wir zogen es vor ueber eine sandige nebenstrasse in den nationalpark cotopaxi zu fahren, was mit sicherheit die ruhigere variante war! leider huellen sich die hier stehenden vulkane in dieser jahreszeit in dicke wolken, so dass wir den cotopaxi, den mit 5897 metern zweit hoechsten berg des landes, nur halb zu sehen bekamen. aber allen radlern koennen wir diesen abstecher nur empfehlen! (vielleicht gelingt es ja dem einen oder der anderen die 10 $ eintritt noch zu sparen, denn die fahrt durch den eigentlichen park ist lediglich 25 kilometer lang.)



nun sind wir in der hauptstadt angekommen, in quito. diese stadt war die erste, die von der unesco als weltkulturerbe notiert wurde, da sie in der altstadt viele kirchen und klosterbauten im stile des kolonialen barocks beherbergt. und in der tat gibt es beim schlaendern durch die strassen viele religoesen bauten zu bestaunen. heute ist uns noch einmal aufgefallen wie pompoes diese ausgestattet sind: alle altare sind mit gold verziert und zeigen so den "reichtum der kirche" - fuer uns eher abschreckend das zu sehen, da wir ja wissen, dass all das gold und silber aus eingeschmolzenen kunstwerken der praekolonialen kulturen stammmt...

ansonsten nutzen wir die grossstadt, um kultur zu erleben, um museen zu besuchen und ins kino zu gehen. wir geniessen das multikulturelle angebot an essen, das der stetig steigende tourismus mit sich bringt und das kulinarische angebot der grossen supermaerkte und natuerlich das guenstige internet....


Zur Bilderschau:
ECUADOR: cuenca - pazifik - quito
(08.2008)


EQUADOR: quito
(08.2008)

Dienstag, Juli 29, 2008

kleine grenze - grosse unterschiede

von strassen zu schlammschlachten
nach dem abschied von miguel und seiner familie ging es fuer uns auf kleinen nebenstrassen zum kleinen grenzuebergang la balsa zwischen peru und ecuador. erst versuesste uns der traumhafte asphalt die fahrt durch die reisanbaugebiete, jedoch wurde aus diesem schnell nur noch stueckwerk: der regen der letzten tage (obwohl die regenzeit seit 2 monten vorbei sein sollte) hatte die schlagloecher mit braunem schlammwasser gefuellt. die taxis nahmen wenig ruecksicht auf uns und immer wieder bekamen wir 'ne breitseite.



je mehr wir uns ecuador naeherten, desto verregneter wurde es. am 2. tag wurde aus dem schlammwasser richtiger matsch. dieser war dreckig und mit vorbeifahrenden autos sogar gefaehrlich; das schlimmste allerdings war der aufgeweichte sand-kies-matsch des normalen strassenbelages, der uns in peru behalten wollte. er liess und kaum vorwaertskommen und die kilometer zogen sich wie kaugummi. zu allem ueberfluss klebte er praechtig an unseren reifen und sammelte sich unter den schutzblechern, um dann in brocken wieder abzufallen. horror. zum nachmittag verzog sich der regen und die starke sonnen liess die holperpiste wieder verhaerten.

auf den letzten kilometer perus bis la balsa hingen wir beide in gedanken den letzten exakt 150 tagen in peru nach. welch wunderbar herzliches land. vor allem der vermaledeite andenruecken, mit seinen tausenden von schluchten, die uns unzaehlige liter schweiss produzieren liessen, und diesen freundlichen menschen wird uns immer in erinnerung bleiben. danke peru.

ab jetzt nur noch $$$$
die lezten nuevos soles tauschten wir in die neue landeswaehrung us$. der doller wurde in ecuador vor einigen jahren als landeswaehrung fuer den sucre eingefuehrt. er sollte inflationsstabilitaet bringen. tja und nun... der starke euro machte fuer uns hier das leben guenstig. in vielen lateinamerikanischen laendern war der doller immer die zweitwahrung. touranbieter geben beispielsweise preis in dollers an, wollen aber lieber in der landeswaehrung ausbezahlt werden, weil die wechselkurse so schwanken.

eine bruecke, eine schranke und schon waren wir in ecuador. erstmal war bis auf die offiziellen uniformen nicht viel anders, aber dann kamen strassen- steigungen die sich konstant auf ueber 10-15% hielten. alles unter 7% wurde auf den kilometern bis vilcabamba zur erholung. ausserdem kam das, was uns von vielen radreisenden schon prophezeit wurde, in ecuador gibt es nur auf und ab. ein ping pong- oder jojo- spiel der strassen, es geht 700 hoehenmeter in ein paar kilometern rauf und 500 in ein paar kilometern wieder runter und das selbe wieder und wieder. es scheint in den anden von ecuador nichts halbwegs gerades zu geben. puh.



prognose: wechselhaft. obwohl doch die regenzeit vorbei ist
die umgebung waere wahrscheinlich wunderschoen gewesen. mit zaehlreichen ausblicken ueber gruene bergruecken, aber uns prasentierte sich "eine der schoensten strecken ecuadors" nur als verregneter nebelwald mit verhangenen grauen ausblicken. auf den bergruecken war es meist verregnet, zum tal hin trocken und mild. kleidertechnisch gab es nichts optimales, alles wurde nass von innen und aussen - wenn es wieder trocken war, fing der regen erneut an. so ist das eben als radnomade.

vilcabamba erwartete uns mit seinem angenehmen klima in dem man ueber 100 jahre alte werden soll. auch hier war es eher wechselhaft, aber wir goennten uns 1,5 tage erholung. wir genossen es, dass sich hier die alternativkultur angesiedelt hat und uns leckeres vielfaeltiges essen, gemuetliche cafes und baeckerein mit vollkornbrot bietet. die alternativos hatten den weg geebnet und neuerding steigen um vilcabamba die grundstueckspreise ins utopische. geldschwere gringos haben neuerdigs "das tal der 100jaehrigen" und das stabile ecuador als guenstiges rentendomizil entdeckt.

nicht nur auf dem papier scheint ecuador reicher als bolivien und peru. man merkt, dass es bei dem groessten teil der bevoelkerung nicht nur ums blosse ueberleben geht: mehr auswahl im tante- emma- laden, weniger muell in den strassen, einfache haueser sind meist bemalt und verziert, "dickere" autos die sogar fraunen fahren. und das beste: wir 2 radfahrer sind weniger attraktion, die lauten "hellau gringo" und "hellau mister" rufe und die staunenden bis starrenden gesichter gibt es nur noch vereinzelt.

cuenca wartet, der geburtstag drueckt
an einem der verschnauf- tage haben wir uns jeweils eine einstuendige massage verpasst. somit waren die verhaerteten beine nach den bergetappen waren wieder fit fuer das neuerliche jojospiel der strassen. ueber loja gings weiter nach cuenca, an den regen haben wir uns notgedrungen gewoehnt. in den naechten bezogen wir ein hostal oder ein einfaches dach der ziegeleien am wegesrand, um nicht auch noch nachts nass zu werden. die letzte auffahrt zog sich endlos auf ueber 3400m und liess und uns dann durch die huegelige viehweiden- landschaft angenehm abfahren.

gegen nachmittag erreichten wir die ausgedehnten vororte von cuenca, der drittgroessten stadt ecuadors und fuhren in den vorort baños. ein ort, der fuer seine heissen heilbaeder bekannt ist. tatsaechlich fanden wir einen betreiber, der uns in der parkanlage seiner badeanstalt campen lies. doch das wasser war leider nur leicht lau und damit weniger entspannend als wir es erhofften.

einen tag vor brittas geburtstag kamen wir dann nach "downtown" cuenca. die stadt zaehlt wegen der noch sehr gut erhaltenen colonial- architektur zum weltkulturerbe der unesco. simon machte sich ans geburtstagsshoppen und britta liess sich durch die schoenen gassen des alten zentrums treiben.



nach einem ausgiebigen geburtstagstag mit eisbecher fuer verliebte und allem pipapo haengten wir noch einen blog- tag an - der reichte wie immer nicht und es wurden 2 daraus. so habt ihr neues auf euren bildschirmen und wir einen tag laenger in dieser schoenen stadt. neben der "arbeit" haben wir uns noch andere sehenswuerdigkeiten dieser wunderbar ruhigen stadt ansehen und uns kulinarisch mit weiteren eistueten und -bechern verwoehnen koennen.

zur bilderschau:
ECUADOR: jaen - la balsa - vilcabamba - loja - cuenca
(07.2007)

Montag, Juli 28, 2008

auf zum nachbarn

mit lucho zum rennen nach chimbote
die erste etappe von trujillo aus, fuehrte uns weiter durch die wueste nach norden. nach zwei tagen, an denen wir mit rueckenwind und begleitet von lucho(dem vater des "casa de ciclistas" in trujillo) auf seinem rennrad viele kilometer fuhren, war diese einoede dann vorbei. fuer uns langzeitradler war es eine ganzschoene umstellung mit dem "sprinter" unterwegs zu sein - es ist eben doch was anderes gemuetlich ueber den tag verteilt 130 kilometer zu fahren, als die selbe strecke trainierend in maximal 4 stunden zurueck zu legen. in chimbote liessen wir lucho zurueck, da er an einem radrennen teilnahm - wir sahen ihn spaeter noch einmal im renn- pulk an uns vorbeisausen.



in lambayeque statteten wir dem "señor de sipan" im fuer uns beeindruckensten museum perus noch einen besuch ab. dieser herr wurde in einer gigantischen pyramide aus lehmziegeln gefunden, die aus einer epoche vor den inkas stammt. damals war er wohl der herrscher ueber ein sehr grosses reich und wie so oft, ist nicht ganz klar, warum sein volk zu grunde ging. heute liegt er mitsamt all seinen grabbeigaben und vorgaengern in einer modernen museumspyramide.

heiss und heisser bis jaen. die raeder haben pause
nun waehlten wir einen eher unueblichen weg: durch den "bosque seco" (trockenen wald) wieder in die anden hinauf. in motupe quartierten wir uns in einem hotel ein, um der dort herrschenden heuschreckenplage nicht direkt ausgeliefert zu sein: ueberall schwirrten fingergrosse heuschrecken in grossen schwaermen durch die luft und am naechsten morgen waren die strasse uebersaet mit kleinen haufen toter tiere - sehr skurril. weiter ging es ueber einen recht niedrigen pass zum queren der anden. es wurde immer heisser. gegen einen starken wind antretend folgten wir einem flusslauf und stellten fest, dass dieses trockene tal nicht unsere preferierte landschaft ist! zudem hielt sich sogar in der nacht das thermometer auf ueber 25 grad.



in jaen besuchten wir das casa de ciclista von miguel und seiner familie. an sich hat die doerflich wirkende stadt, inmitten des reisanbaugebietes, nicht viel zu bieten, so waren wir froh den familienanschluss hier zu haben. mit vorschussvertrauen der bisher hier eingekehrten radler liessen wir fast unser gesamtes gut und habe bei ihnen und bestiegen einen bus, der uns nach tarapoto im oberen amazonasgebiet brachte. hier besuchten wir waman wasi, unser letztes projekt in peru, das zur staerkung der lokalen kultur arbeitet.



auf zum nachbarn
aus dem regenwald kommend fuhren wir mit diversen sammeltaxis nach chachapoyas: hier verbringen nachbarn von simons eltern, capy, heribert und miguel, jaehrlich den sommer bei ihrer familie. dieses jahr haben wir ihre zweiten heimat kennengelernt und mit ihnen ein paar schoene tage verbracht. auch wenn wir viele nette menschen unterwegs treffen und schoene momente mit diesen verbringen, so ist es doch etwas anderes, freunde von zu hause zu treffen, mit denen man vom ersten moment an weiss, welche themen es gemeinsam gibt und welchen humor der andere hat. wir haben neuigkeiten und alte gruitener geschichten ausgetauscht und viel gelacht. in einem familienausfug haben wir die groesste attraktion der gegend gemeinsam besucht: die ruinen von kuelap. hier lebte in einer festung oben auf dem berg eine andere vorinkakultur und beherrschte die region. sie sind hauptsaechlich den von den spaniern mitgebrachten krankheiten zum opfer gefallen - heute gibt es die kultur der chachapoyas nicht mehr. als sich unsere wege wieder trennten, waren alle etwas traurig, doch wir werden uns ja bald wieder sehen!



zurueck in jaen haben wir unsere raeder neu bepackt, um die letzten peruanischen kilometer zu fahren....



zur FOTOUEBERSICHT des eintrags

zur diashow des eintrags:
PERU: trujillo - jaen - chachapoyas - jaen
(07.2008)

Freitag, Juni 20, 2008

gletscher, tunnel und meer

die wunderschoene cordillera blanca beeindruckt noch durch ihre vielen gletscher, die die bergkette als weisse spitze schmuecken. in huaraz konnten wir die pracht bereits beim wachwerden von unserem hotelfenster aus bestaunen. waehrend unserem besuch bei urpichallay haben wir erfahren, wie kurzzeitig dieses phantastische idyll nur noch sein wird. es wird erwartet, so die spezialisten, dass einige gletscher bereits in 10 jahren nicht mehr existieren und in 40 jahren koennte die weisse bergkette ihren namen eigentlich in "zweite schwarze bergkette" umwandeln! aus diesem grund haben wir uns entschieden, die schoenheit dieser berge noch etwas weiter zu geniessen. wir schnuerten also wieder unsere ruecksaecke und wanderten los - da wir das geld fuer einen fuehrer sparen wollten, haben wir uns entschieden eine strecke zu bewandern, die als "haeufig frequentiert" gilt, es stellte sich jedoch heraus, dass sich das noch in massen hielt!

unser weg fuehrte uns im tal des santa cruz flusses weiter hinauf in die berge. erst mussten wir ein bisschen klettern, um das hochtal zu erreichen, doch dann konnten wir eben wandern und freuten uns ueber tuerkis- gruene lagunen, die vom gletscherwasser geformt werden, das in wilden wasserfaellen die berge links und rechts von uns herunterstuerzte. weiter oben ueberragen immer wieder andere schneeriesen die vorderen schwarzen berge.



da wir mit unseren radlerbeinen ja gute wanderer sind, haben wir noch einen abstecher zum sued-base-camp des alpamayo's gemacht. dieser gilt als der schoenste berg der welt (nachdem der deutsche alpenverein das mal behauptet hat) - doch leider von norden her betrachtet. dafuer trafen wir am fusse des berges eine kleine, bei sonnenbestrahlung gruen leuchtende, lagune an, in die gelegentlich ein gletscher kalbt, so dass noch einige brocken dort trieben... am rand standen viele saywas, zu denen britta eine kleine zugefuegt hat. am letzten tag unserer wanderung mussten wir ueber einen pass von ca. 4700m in das naechste tal gelangen - diese mal zu fuss! hierfuer liefen wir schon sehr frueh los und oben hatten wir eine fantastische aussicht. steil ging es auf der anderen seite bergab, und langsam zog sich der himmel zu... bald fing es an zu regnen, so dass wir unsere wanderung, anders als geplant, bereits an diesem tag beendeten (mit dem ergebnis, dass britta noch tage spaeter ueber verkrampfte wadenmuskeln klagte).

nach dieser kleinen exkursion mussten wir schnell weiter radeln, da unsere visums bald ausliefen. wir verabschiedeten uns schweren herzens von der wunderschoenen cordillera blanca, vergassen den schmerz aber bald, da wir nun bergab radeln konnten.
im cañon del pato treffen zwei gebigsketten aufeinander und es bleibt nur ein kleiner spalt, durch den sich der rio santa schlaengelt. wie man sich nun leicht vorstellen kann, ist hier eigentlich kein platz fuer eine strasse. aus diesem grund wurden 36 tunnel in die berge gesprengt, die es uns ermoeglichten diesen weg zum pazifik zu fahren. die tunnel waren oft sehr lang und duester, so dass wir uns wie maulwuerfe ueber die schotterpiste tasten mussten. sobald wir jedoch wieder am tageslicht ankamen, hatten wir aussicht auf die hunderte meter hoch ragenden felswaende, was sehr spektakulaer war.



dann mussten wir uns ueber eine wirklich schotterige piste gegen einen unheimlich stark blasenden wind vorankaempfen, bevor wir am folgenden tag ueber "die privatstrasse", die durch eine mondartige landschaft fuehrt, auf die panamerikana trafen. die landschaft hier ist sehr speziell. wir empfanden sie als etwas bedrueckend: grosse kahle berge, viel sand, kaum ein plaenzchen... nun sind wir in der wueste der peruanischen kueste angekommen. wir sind hier zum ersten mal seit ueber einem jahr wieder auf beinahe meeresniveau mit unseren raedern! schnell radeln wir nach trujillo. die panamerikana hat viel mehr verkehr, als wir es gewoehnt sind. links und rechts von uns ist sand, doch dann kommen wir in das gebiet des projektes "chavimochic". dieses projekt begruent die flachen wuestenabschnitte ueber eine lange strecke und bis wir nach trujillo einfahren, sind wir umgeben von gruenen feldern. das absurde an diesem projekt ist, dass viele der dort angebauten dinge fuer den export gedacht sind, wie z.b. spargel oder artischoken, die in peru niemand in seiner kueche verwertet... oder zuckerrohr, das zu ethanol verarbeitet wird, damit die autos weiter rollen koennen... fuer uns war es hauptsaechlich absurd diese "gruene wueste" zu sehen und zu wissen, dass das wasser hierfuer von den gletschern kommt, die es bald nicht mehr geben wird. wasser wird hier definitiv ein riesiges konflikpotenzial bekommen. ...appetit auf spargel hatten wir nicht mehr!

nun sind wir in trujillo im casa de ciclistas (= haus der radfahrer) bei lucho & aracelli und ihrer kleinen familie. sie geben seit etwa 20 jahren radreisenden ein kurz- oder langfristiges zu hause in trujillo. wir sind radler nummer 957 und 958, doch fuehlen uns wie die ersten, da sie uns so herzlich in ihre mitte aufnehmen! echt bewundernswert, wie sie das schaffen. ueber die jahre ist dieses casa de ciclistas das beruehmteste in suedamerika geworden und viele bekannte radler haben ihre spuren in einem der vielen gaestebuecher hinterlassen. da wir durch unsere projektbesuche ja sehr langsam unterwegs sind, haben wir auch viele unserer radlerbekanntschaften hier wieder gefunden.



unsere visums sind verlaengert und momentan geniessen wir aracellis torten und milchreis. es tut gut, einfach mal laenger am tisch sitzen zu bleiben, um zu quatschen, zu lachen und geheimtips der peruanischen reposteria (= konditorei) zu erfahren, waehrend lucho die ganze zeit wie ein verrueckter auf seinem rad in der stadt unterwegs ist und alleine ein radrennen organisiert. wir wurden gleich als helfer eingespannt - darum kommen wir hier auch nicht mehr weg!

PERU: santa cruz valley hike - huaraz - cañon del pato - trujillo
(06.2008)

Freitag, Juni 06, 2008

die uralten falten der anden

nachdem wir uns einigermassen fit fuehlten, verliessen wir ayacucho, um uns auf die weitere etappe zu begeben... doch bereits nach zwei tagen musste simon bei jeder kleineren steigung auf britta warten, die zwar oben ankam, aber dafuer deutlich laenger brauchte als gewoehnlich. so entschieden wir uns zum ersten mal auf dieser reise uns zu trennen: simon radelte eifrig weiter, waehrend britta sich mit autos von einem zum naechsten oertchen fahren liess. es war ein sehr trauriger moment, als simon alleine um die ecke fuhr, denn beide wollten wir natuerlich viel lieber gemeinsam die kilometer im heissen flusstal fahren. britta quartierte sich in einem einfachen zimmer in huancayo ein und war voelligst ueberrascht, als simon bereits am folgenden mittag eintraf: er hatte einen rueckfall und war nun genau so krank wie sie. gemeinsam kurrierten wir uns die folgenden tage in huancayo aus, nachdem wir den doktor aufgesucht hatten... so verstrichen weitere 5 langweilige tage, die aber noetig waren.



weiter ging es ueber die puna - wir liessen es zwangslaeufig erstmal sehr langsam angehen. fuer uns war es wichtig, erstmal wieder voelligst gesund zu werden und unsere entwoehnten beine dankten es uns. wir waehlten einen kleinen umweg, der uns durch touristisch weniger frequentierte doerfer brachte, dafuer fuhren wir auf einsameren und auch holperigeren strassen. als wir ploetzlich an einem schild vorbei kamen auf dem stand "die groesste hoehle suedamerikas" hielten wir an und traten ein: eine riesige hoehle, die durch kleine dunkle gaenge 300 meter ins innere des berges begehbar ist... weiter koennte man tauchen... es heisst, hier habe sich, als die inca kamen, die lokale bevoelkerung versteckt. als die maenner nicht von den kaempfen zurueckkamen haben die alten, frauen und kinder soviel geweint, dass noch heute ein fluss aus dem bergesinneren fliesst und sie selber erstarten zu den stalagtiten und stalagniten, die heute noch sichtbar sind.

die nacht verbrachten wir an einer kurriositaet: ein salzbrunnen auf ueber 4000 meter hoehe. der salzanteil im wasser ist hoeher als der der meere und dient seit generationen zur salzgewinnung. wir radelten nach einer kalten nacht weiter, hoeher hinauf, vorbei am lago de junin, die gegend in der die wunderknolle maca ("viagra der anden") ihr zu hause hat. am morgen starteten wir bei 2 grad mit dichtem nebel, auf 4200m ueber dem meer und am abend kamen wir nach einer ueber 100km langen seichten abfahrt im nur noch 1800m hohen huanuco an.

huanuco, die augenbraue des urwaldes, oder die stadt mit dem besten klima der welt - wie sie uns mit einem grossen schild am ortseingang mitteilten. hier bekam britta ein neues tretlager, vermutlich das einzige, das in der stadt zu kaufen war! so legten wir einen ruhetag ein, um fuer den naechsten streckenabschnitt, der uns zunaechst die 2000 hoehenmeter wieder bergauf fuehrten sollte, geruestet zu sein. wir freuten uns beide, dass wir wieder mit appetit assen und dass die portionen wieder normale groesse hatten. wahrscheinlich ist es gut mal krank zu sein, um die gesundheit wieder schaetzen zu koennen.

am naechsten tag besuchten wir noch die ruinen von kotosh, die noch aus der vorincazeit stammen und radelten den fluss entlang bergauf. immerwieder waren wir gewarnt worden, dass es auf diesem abschnitt ueberfaelle gaebe - als dann ein pick up anhielt und uns erneut warnte, nahmen wir das angebot auf der ladeflaeche am gefaehrlichen punkt vorbei zu fahren gerne an. doch gefaehrlich wurde es nicht.

auf der naechsten strecke trafen wir erst einen radler, bob aus der schweiz und anschliessend zwei ehemalige radreisende und heutige motorradreisende, die bubos aus belgien- mit ihnen verquatschten wir viele stunden, so dass wir ins dunkle gerieten und uns ausserdem noch ein regen erwischte - zu allem ueberfluss pruefte britta mit einem eleganten flug ueber den lenker dann noch ihren helm... zum glueck ohne schwerere folgen!

dann passierte uns etwas, was uns auf der ganzen reise noch nicht geschehen ist: wir fuhren am folgenden tag eifrig ueber eine schotterpiste, immer hoeher in der einsamen pampa, die strecke war gesaeumt von bergen, die viele kleine eingaenge hatten, hier wird kohle abgebaut. wir uebernachteten neben kuehen und passierten einen pass von (angegeben) 4700 metern hoehe... radelten anschliessend wieder bergab und landeten ploetzlich an der schranke einer mine. dort wurde uns mitgeteilt, dass wir voelligst falsch waren!!! dieser kleine abstecher hatte uns zu der cordillera huayhuash gefuehrt. es war ein umweg von zwei tagen, den wir zwar ungerne aber geduldig ertrugen. immerhin bekamen wir eine wunderschoene aussicht auf den gebirgszug als entschaedigung.



> EXKURS: dieses gebirge erlangte nicht zu letzt durch einen tragischen unfall beruehmtheit. einer von zwei jungen englischen bergsteigern verunglueckte 1985 dort so schwer, dass ein abstieg von siula grande unmoeglich wurde. ohne aussreichende lebensmittelreserven ausgestattet, blieb nur das eigentlich unmoeglich: den verlezten joe simpson mit dem 60m- seil nach und nach die endlose steilwand abzuseilen - der kurzeste weg. es zog ein sturm auf. kurz vor dem ende passierte dann das, was man keinem bergsteiger wuenschen mag: joe simpson rutschte ueber einen klippe und baumelte in der luft. der unverletzte simon yates versuchte das seil so weit abzuseilen, wie moeglich, jedoch war das rettende gletscherfeld zu weit weg und das seil zu kurz. simon rutschte mehr und mehr aus seiner provisorischen verankerung und sah keine andere loesung, als das seil zu kappen. der schwer verletzte joe flog 30m und landete in einer glescherspalte. er lebte und vermutete, dass beide abgestuertzt seien. voller gewissensbisse zog er nach und nach an dem seil, das die beiden verbinden sollte und hielt irgendwann das gekappte seil in den haenden. voelligst fassungslos dachte er sich "ok, dann sterbe ich hier!". am naechsten morgen faste ihn mut und er fand irgendwie einen weg dem hunger- oder erkaeltungstod zu entkommen. in dem buch wird alles sehr aussfuehrlich und persoenlich geschildert. irgenwo zwischen lebenslust und aufgeben tanzen innerstimmen in seinem kopf wie engelchen und teufelchen. kriechend kann er sich nur fortbewegen neben halluzinationen und gematert von einem schier endlosen ohrwurm des gehassten BONEY M liedes brown girl in the ring ueberlebt er irgendiwe.

simons freund marco hatte bei einer gemeinsamen wanderung mal von einer dokumentation (touching the void - sturz ins leere) ueber diese geschichte berichtet. darin weckte der verletzte joe simpson mit seinen SIMON SIMON SIMON- rufen immer wieder marcos freundin. aufgrund dieser geschichte erinnerte sich der BriSi- simon, dass er das buch (sturz ins leere) irgendwo in seinem schrank hatte. und vor der abreise aus berlin las er es neben auszug und letzten arbeitstagen wie paralysiert in 3 naechten durch. ("dieses buch ist einfach wahnsinn. das geschriebene visualisiert das geschehene so plastisch, dass es einen mehr als gefangen nimmt.")

ob es diese SIMON SIMON SIMON- rufe waren, die nach mehr als 20 jahren vielleicht noch in der luft lagen, so dass sie britta und simon sich verfahren liessen, blieb ungeklaert. das alles nur als randgeschichte.......EXKURSENDE <

nun muessten wir von der anderen seite als, geplant den pass erklimmen - doch da wir nun schon so im zeitverzug waren, waren wir froh, als ein lkw unsere raeder auflud und uns dieses abnahm. dann fuhren wir endlich auf dem streckenabschnitt, der uns schon von so vielen radlern empfohlen worden war. wir radelten in den nationalpark huascaran. auf ueber 4700 metern war die luft duenn, doch die aussicht auf steile berge von gletschern gekront, direkt neben uns, liess uns alles vergessen. nach jeder kurve erblickten wir neue schneeriesen, die unser herz aufgehen liessen. ploetzlich holte uns der sonnenuntergang ein und wir mussten irgendwo ein nachtlager finden und damit einenen neunen schlafenden hoehenrekord aufstellen: 4760m ueber dem meer.



als waere dieses nicht genug, ueberraschte uns die strecke mit weiteren unerwarteten attraktionen: hohlenmalerei von etwa 600 v.chr., eine quelle mit mineralwasser und die skurrielste blume der welt: puya raimondi. sie waechst nur auf 3800- 4200 metern, ist anfangs ein gigantischer kaktusartiger busch und entwickelt nach 40 - 100 jahren einen bluetenstand der bis zu 12 metern in die hoehe waechst. wenn sie dann in cremeweiss blueht, mit tausender kleiner blueten, ist ihr leben vorbei. sie bleibt nur noch als verbluehtes monument stehen und saeht ihre oft ueber 6.000.000 samen aus. da das leben dieser pflanzen so dramatisch ist, nahmn wir es ihnen nicht uebel, dass wir nur bereits verbluehte exemplare antrafen.

schliesslich erreichten wir mit einer schnellen abfahrt entlang des rio santa unser ziel huaraz. hier genossen wir einige tage die vorzuege einer touristischen grossstadt mit glescherberg- aussicht und besuchten anschliessend den projektpartner urichallay.


PERU: ayacucho - huancayo - huanuco - huaraz
(05.-06.2008)

Samstag, Mai 10, 2008

ayacucho laesst uns nicht mehr los

mal ein kleiner post zwischendurch.

haben die letzten wochen in ayacucho und umgebung verbracht. waren mit dem terre des hommes projektpartner ABA in verschiedenen gemeinden in der region. letzten sonntag kamen wir zurueck und hatten noch viel "buerokram" zu erledigen - berichte schreiben, bilder sortieren und bearbeiten etc...

sowas haelt auf und dauert. der besitzer unseres stamm- internetcafes freute sich immer uns zu sehen, weil er genau wusste, die bleiben stunden. als wir im sagten, dass wir vielleicht morgen (montag den 5.5.2008) abfahren, meinte er nur erschuetter: "nein das geht nicht! ihr seit meine besten kunden" und schenkte uns noch ein paar bonbons.

und tatsaechlich, wir mussten sogar bleiben: ueber die nacht und den folgenden tag holte uns beide der durchfall ein (ob es die bonbons waren). britta schleppt sich jetzt schon einige tage damit rum (heute samstag den 10.05.2008) und ist nach wie vor schlapp. simon ging es da etwas besser nach 2 tagen war mehr oder minder alles ok. ..aber wir wollen uns nicht beklagen, es ist das erste mal, dass es uns auf dieser reise so erwischt!!!toitoitoi

ein tag in der haengematte
im vordergrund die wichtigsten untensilien fuer den magendarminfekt: klopapier, trocken brot und cola. im hindergrund die lesenden betroffenen.


irgendwie kam das unserer "harry potter-" manie sogar entgegen und wir konnte die letzten beide baende noch schnell auslesen und muessen die gebundenen schmoeker nicht mitschleppen. endlich haben wir das nun hinter uns und wissen wie es ausgegangen ist.

harry kam ueberall mit hin...
ins bett

zu tisch


freitag, dann ein andere grosser schrecken: nach den buckeligen "flussbett-" kilometern der letzten etappe mussten alle schrauben dringend angezogen werden. dabei stellt simon fest, dass bei britta die vorderachse gebrochen war! puh! "scheiss das war's erstmal!" dachte er sich, "ne shimano lx achse findeten wir in ayacucho nie!" doch in einem radladen gab es otto normal achsen. zu unserem erstaunen passten auf diese sogar die konus- und konterschrauben der lx nabe. nach einer stunde war der schrecken vorbei und das naeblein rollt wieder geraeuschlos.

der schrecken von freitagmorgen


den maegen geht es wieder etwas besser und morgen wollen wir dann endlich ayacucho den ruecken kehren. der ewige aufenthalt mit viel zeit hat fuer euch nun den vorteil, dass ihr unglaublich viel neues im blog finden koennt. ausserdem haben wir endlich dinge aendern koennen, die uns immer stoerten. (die links und bilderschauen oeffnen sich nun z.b. im eigenen fenster!)

nur unser internetcafe-besitzer, unser casero, der wird sich nicht freuen, wenn wir unerwartet nicht auftauchen!

Sonntag, April 27, 2008

radfahren im flussbett

cusco hat uns schliesslich wieder frei gegeben und wir haben unsere raeder bepackt und uns aus der stadt gewunden. der anfang war noch leicht - als wiedereinstieg gut geeignet: doch bald ging es hinab zu einem fluss, dem rio apurimac, der die distriktgrenze bildet und sich in einem tiefen tal zwischen den hohen bergen seinen weg sucht. wir mussten ihn queren und fanden uns ploetzlich in einem klebrig heissem klima wieder, wo kleine fliegen uns mit fuerchterlich juckenden stichen penetrierten. die nacht verbrachten wir bei den thermen von cconoc, wo wir den schweiss des ersten tages abwaschen konnten. am naechsten tag machten wir uns in neuer frische an die tagesetappe: nur bergauf!!!! das hatten wir so nicht erwartet, so dass wir unser tagesziel auch nicht erreichten. (dass unsere landkarte genau an dieser stelle einen fehler hatte, konnten wir ja auch nicht erahnen!)



die folgenden vier tage wanderten wir zu den ruinen von choquequirao. hierzu mussten wir wieder den genannten fluss ueberqueren: etwa 1500 meter runter, und auf der anderen seite wieder hoch - doch dieses mal zu fuss! wir hatten zwar bereits die wanderung zum machu picchu hinter uns, doch trotzdem war es sehr anstrengend! am 2. tag fragte britta sich nach spaetestens 2 stunden bergklettern, warum sie das ueberhaupt mache und ob es sich auch wirklich lohne am ende??? simon sah das etwas positiver und ermutigte sie weiter zu gehen... nach etwa 4 stunden war das schlimmste geschafft und es ging mehr oder weniger "eben" weiter und als wir dann um die naechste ecke bogen, sahen wir die riesige, nur teilweise ausgegrabene anlage auf dem gegenueberliegenden hang liegen. das entschaedigte schon etwas und trieb uns an schnell anzukommen. die lage zwischen schneebedeckten bergen ist mindestens genau so exclusiv, wie die von machu picchu, darum wird choquequirao auch schwesterstadt genannt. es wird vermutet, dass sie eine der letzten zufluchtsstaetten der inca war...


dadurch, dass diese ruinenanlage nur zu fuss erreichbar ist, und es ausserdem noch nebensaison ist, waren wir die einzigen besucher, die ihr lager auf dem zeltplatz in der anlage aufschlugen. auch als wir die ruinen besuchten, waren wir alleine mit einigen arbeitern. wir fuehlten uns, wie die ersten entdecker, als wir durch teilweise noch ueberwucherte wege von einem zum anderen gebaeuderest liefen und unterwegs noch scherbenreste alter keramiken fanden. ein highlight sind die "lamaterrassen", in deren graue mauern weisse lamas als mosaike eingelassen sind. es heisst die gesamte anlage habe von oben gesehen die form eines lamas, doch da erst 30 % ausgegraben und restauriert sind, ist es fuer unser auge nicht erkennbar gewesen.


nachdem wird die ruinen mit aller ruhe besuchtigt hatten, machten wir uns in rekordgeschwindigkeit auf den rueckweg - zum glueck lies der schmerz der voelligst ueberbeanspruchten beine bald wieder etwas nach, so dass wir uns auf die weitere reise begeben konnten. die folgende strecke stellte sich als eine der schwierigsten unserer bisherigen reise dar: staendig ging es auf eine bergspitze rauf und sofort wieder runter zu einem fluss. und das alles auf einer strasse, die teilweise eher mit einem flussbett vergleichbar ist! wir schafften nie viele kilometer und oft erreichten wir mit dem einbruch der dunkelheit kleine ortschaften, wo wir wasser holten und unser zelt aufstellten. einfach aus dem grund, dass an den steilen talhaengen meist jeder halbwegs ebene platz bebaut war. bei einer dieser uebernachtungen neben einer schule wurden wir am folgenden morgen zu spitzenzeiten von 30 neugierige augenpaaren beobachtet, wie wir im zelt sitzend (also nicht sichtbar!) fruehstueckten und anschliessend alles verpackten.


im gegensatz der sonst so vorwitzigen zurufe von "gringo", "¡dar mi plata!", "¡regala mi una mochila!" oder "¡llevame a tu pais!", waren die menschen durch unsere direkte anwesenheit so irritiert, dass sie nicht ein wort rausbrachten - auch auf fragen unsererseits blieben sie eher still und kicherten vielleicht... das war eine seltsame situation, der wir so schnell wie moeglich entkommen wollten. doch ansonsten trafen wir in genau dieser region, in die sich ausser gelegentlichen radfahrern keine touristen verirren, aeussert freundliche menschen. die meisten meinten es sehr gut mit uns und mehrmals bekamen wir obst geschenkt oder wurden zum essen eingeladen.

auf dieser strecke folgte noch eine weitere etappe, bei der wir von morgens bis abends bergauf fuhren und so von 37 grad am morgen im flusstal zu den weit angenehmer temperierten zonen der hochtaeler gelangten. als wir schliesslich den pass erreichten fanden wir uns in der andentypischen puna wieder, wo ausser pampagras (pacha) nichts mehr waechst. diese wechsel sind immer besonders spannend - manchmal sind auch die landschaft auf einer seite des flusses und die auf der anderen seite des flusses voelligst verschieden, so dass wir eigentlich am morgen eines tages nie wissen koennen, was fuer ein anblick uns am abend erwarten wird.


schliesslich erreichten wir ayacucho - die stadt des blutes. sie gilt als nabel der unabhaengigkeit von spanien, da genau hier eine der entscheidenden schlachten geschlagen wurde. hier koennen wir unsere beine erstmal wieder rehabilitieren und unsere raeder stehen lassen: wir mussten einen abstecher per bus nach lima machen, um unser visum zu verlaengern. zum glueck hat das schnell geklappt, doch hierbei haben wir wieder einmal bemerkt, dass eine reise mit dem bus nicht unsere sache ist - da nehmen wir lieber alle strapazen und unannehmlichkeiten des radlernomadenlebens auf uns, um die wunderbaren vorteile der unabhaenigen langsamkeit geniessen zu koennen!

cusco - choquequiaro - abancay - andahuaylas - ayacucho

Sonntag, März 30, 2008

machu picchu! auf um- und abwegen

wir hatten vorerst genug projekte besucht und waren froh, nun erstmal ganz touristisch unsere tour durch das "valle sagrado", das heilige tal, bis zur ehemaligen incastadt machu picchu und zurueck machen zu koennen. wir entschieden uns fuer eine unuebliche variante: wir radelten durch das tal, liessen die raeder zurueck, fuhren ein stueck mit dem bus und wanderten dann von dort zum machu picchu und wieder zu unseren raedern.

erstes ziel war pisac. hier trafen wir carlos, einen 53 jahrigen argentinier der mit dem fahrrad bis mexiko kommen will. wir hatten ihn schon in tiwanaku/ bolivien getroffen. gemeinsam mit dem schweizer radfahrer markus liefen uns die beiden auf dem markt zufaellig in die arme. wir schlossen uns ihnen an, am naechsten morgen vor sonnenaufgang in die ruinen von pisac zu schleichen, um die horenden eintrittspreise zu umgehen und die ruhige morgenstimmung zu geniessen. das war, wie sich schnell raustellte, eine super endscheidung: wir teilten uns die ersten stunden nur mit einigen peruanern, die ein ritual zum (auf der suedhalbkugel) herbstanfang zelebrierten. um 11 uhr als busladungen interessierter touristen eintrafen, waren wir bereits auf dem weg zu unseren zelten - und da trennten sich unsere wege auch schon wieder.

wir fuhren einige kilometer weiter durch das tal, und blieben bei medizinischen baedern in lamay, die uns mit kaltem wasser ueberraschten. aber da es tagsueber schoen heiss war, machte uns das nichts und wir badeten uns noch kurz, bevor wir zur karfreitagsprozession gingen: in dem kleinen ort hatten familien oder schulklassen bilder mit blumen und buntem sand auf die kreuzungen gemalt. das sah beeindruckend aus. die prozession trug den jesus der hauptkirche durch die gassen und kaum waren sie vorbei, waren die bilder schon zerstoert und der bunte sand wurde von den kindern eingesammelt: sie lieferten sich im anschluss eine farbschlacht!

am folgen tag radelten wir nach ollantatambo, wo wir unsere raeder zurueck liessen und fuhren mit dem bus nach santa maria. nach einer nacht wanderten wir im morgengrauen los ueber einen alten incaweg zu den thermen von santa teresa: riesige schwimmbecken mit heissem wasser waren genau das richtige, um unsere wander-ungeuebten beine wieder etwas zu entspannen! von dort aus fehlte noch ein tagesmarsch, bis wir in aguas calientas ankamen, der stadt am fusse des machu picchu. von unserem zeltplatz aus hatten wir bereits aussicht auf die oben auf dem berg thronende incastadt-ruine.

einen ganzen tag wanderten wir durch machu picchu, bestiegen den hausberg und versuchten uns vorzustellen, wie die menschen hier wohl gelebt haben. da wir und den weg hierher ja zu fuss erkaempft haben, konnten wir uns gut vorstellen, wie es fuer die inca seiner zeit war dort an zu kommen. natuerlich waren wir zwischen den mengen an touristen nicht alleine, doch zum glueck ist alles so gross, dass es sich etwas verlaeuft und da wir ja keinen zeitdruck hatten, konnten wir immer die ruhigeren momente abwarten - wobei es natuerlich auch spannend war dem touristischen treiben zu zu sehen und erklaerungen der verschiedenen fuehrer aufzuschnappen.

den weg zurueck zu unseren raedern wollten wir an einem tag schaffen, indem wir immer den schienen folgten. doch schon schnell wurde uns das monotone bohlen-steigen langweilig und wir fragten uns, ob wir nicht den weg auf der anderen seite des rauschenden flusses nehmen koennten... und zu unserem glueck war die tuer der bruecke (bei kilometer 104) offen. so wanderten wir von dort an auf einem richtigen alten incaweg. aber bald mussten wir feststellen, dass der alte weg fuer uns beschwerlicher war: er schlaengelte sich immer am berghang entlang, auf und nieder ueber alte steinstufen. allerdings gab es fuer uns nun kein zurueck mehr: die naechste bruecke war stunden entfernt und am naechsten kontrollposten erfuhren wir, dass wir dort, am ausgang, mit einer gebuehr von 50$ pro person rechnen muessten, schliesslich bewanderten wir illegal einen teil, des teuer zu bezahlenden inca- trails. wir wanderten mit diesem neuen wissen weiter und waren heilfroh, als ein netter junge uns nach dem einbruch der dunkelheit einen zeltplatz in seinem innenhof anbot. auf seinen rat hin machten wir uns im morgengrauen wieder auf den weg und konnten so eine bruecke ueberqueren, bevor die kontrolloere eintrafen!

gluecklich ueber unsere erfolgreiche wanderung kehrten wir zu unseren raedern zurueck und machten und auf den rueckweg nach cusco.

CUSCO - VALLE SAGRADO - SANTA TERESA - MACHU PICCHU - INCA TRAIL - CUSCO

Samstag, März 29, 2008

auf den spuren diverser kulturen

in puno verbrachten wir etwa drei wochen, wobei wir die meiste zeit in verschiedenen gemeinden rund um den titicacasee verweilten. wir lernten viele projektpartner von terre des hommes kennen, die in der "afirmacion cultural", der staerkung kultureller identitaet arbeiten. nachdem wir bei einigen familien gelebt und ihre alltagskultur miterlebt haben, wurde uns wirklich klar, wie wichtig es ist, dass sie ihre wurzeln nicht vergessen ...

wir hatten uns eigentlich schon entschieden, die haupttouristenattraktion von puno nicht zu besuchen: die "uros" sind aus schilf (totora) gebundene inseln im titicacasee, auf denen das volk der uros lebt. so war es urspruenglich. doch durch unseren kontakt zu den projektpartnern haben wir erfahren, dass es diese kultur garnicht mehr gibt! die urspruenglichen uros haben ihre sprache abgelegt, sprechen alle aymara (und spanisch) und wohnen groessten teils auf dem festland. die treibenden inseln sind heutzutage nurnoch eine touristenattraktion und jeder peruaner kann sein uro eroeffnen. auf jeder insel stehen einige haeuser aus totora und viele menschen verkaufen in trachten gekleidet souvenirs. so sind die uros nichts anders als treibende souvenirmaerkte!

wir beschlossen schliesslich, die uros doch zu besuchen, um uns live anzusehen, was geschieht, wenn der tourismus ueberhand nimmt. und um eine idee davon zu bekommen, wie eine kultur nur aus komerziellem interesse weiter existieren kann... es war interessant, vor allem mit unserem hintergrundwissen, zu sehen, wie die scheinwelt aufrecht erhalten wird und wie die meisten touristen darauf reagieren. bei der rueckkehr in puno wurden wir von einem deftigen hagel-gewitter ueberrascht. es hagelte sicherlich 2 stunden und anschliesend waren die strassen mit einer 15 cm dicken hagelschicht bedeckt. andernorts waren die abfluesse verstopft und es stand ein halber meter wasser in den strassen.

mit dem rad fuhren wir dann zum naechsten projektpartner nach pukara. dortlebte in der vor-inca-zeit das volk der pucara und errichtete eine imposante anlage, die dazu diente den anbau diverser pflanzen auf terrassen zu testen. aus diesem grund ist in der umgebung noch heute eine grosse vielfalt an planzen zu finden, so heisst es.

weiter ging es von der hochebene durch ein langes, tief in die berge gegrabenes gruenes tal in tiefere gegenden. die ausblicke liessen uns oft nur staunend den mund offen stehen. in cusco trafen wir puenktlich zur osterwoche ein und waren dabei, als der "christo de los temblores", christus der erdbeben, in einer grossen prozession durch die stadt getragen wurde. wir versammelten uns mit vielen anderen auf der plaza de armas, bis sie gefuellt war und empfingen die prozession in einer feierlichen stimmung. uns wurde erklaert, dass viele kommen, weil sie christen sind, doch andere kommen, weil der ort, an dem heute die kirche steht, frueher ein wichtiger tempel der inca war, bis die konquisatoren ihn niederrissen und ihre kirche errichteten. tatsache ist, dass viele menschen zu traenen geruehrt waren, als der chricto kam und alle segnete. (oft wird alter indigener glauben in den katholischen glauben integriert und somit die beiden glaubensrichtungen miteinander verbunden. wir vermuten, dass es den missionaren nicht gelungen ist, den christlichen glauben in seiner europaeischen form in suedamerika zu verwurzeln, und sie darum "kompromisse" eingegangen sind.)

cusco ist die alte hauptstadt des incareiches, der name bedeutet "nabel der welt"! noch heute sind zahlreiche incamauern erhalten, die das koennen und den perfektionismus der inca verdeutlichen. fugenlos liegen steine, die ueber hundert tonnen wiegen, auffeinander, so exakt, dass man nicht mal ein stueck reispapier dazwischen schieben koennte. auf diesen grundmauern wurde cusco nach der inversion der spanier und verheerender erdbeben immer wieder aufgerichtet. heute bietet es eine perfekte kulisse um stundenlang durch die gassen zu streunern...

PUNO - LAMPA - CUSCO

Montag, Februar 25, 2008

wiedereinstieg fuer kurze zeit

um den wiedereinstiegs in unseren alltag als radlernomaden zu finden sind wir erstmal in die entgegengesetzt richtung gefahren: nach coroico, in das tiefland von la paz. gemeinsam mit christian, den wir in sucre kennengelernt haben, radelten wir die "strasse des todes" hinab. frueher war die strasse so gefaehrlich, dass man sich mit dem rad nicht dorthin trauen sollte, doch heute gibt es eine neue asphaltierte strasse fuer den kraftverkehr in die yungas, so dass keiner mehr die alte strasse faehrt. zu damaligen zeiten kippten ganze busse in die tiefen schluchten der yungas, was der strasse ihren namen verlieh. irgendwann war die strasse dann immer nur in intervallen einseitig befahrbar. heute ist sie nun mehr ein adrinalin- schub fuer verruckte, die diese tour auf der "strasse des todes", mit guten bis weniger guten moutainbikes, in unzaehligen reisebueroes in la paz buchen koennen. zum glueck haben wir unsere guten raeder immer dabei. da wir uns mitten in der regenzeit befanden, war die erdstrasse nicht komplett in gutem zustand, so dass fuer groessere fahrzeuge als fahrraeder auch kein durchkommen moeglich gewesen waere.

wir hatten zwar waehrend der abfahrt von 4700 metern auf 1300 meter fast durchgehend regen und waren bis auf die haut durchnaesst, aber die aussicht, die sich uns gelegentlich ueber die gruenen bewaldeten taeler bot, war trotzdem so schoen, dass wir die naesse gerne ertrugen. gelegentlich fiel wasser von oben auf uns nieder, an anderen stellen mussten wir baeche oder gar fluesse durchqueren - aber wir waren ja sowieso schon komplett nass. dafuer wurden wir, in coroico angekommen, belohnt mit drei tagen geniessen: mitten im wald fanden wir eine schoene cabaña, in der wir es uns gemuetlich machten. wir erkundeten die umgebung ein wenig mit dem fahrrad und konnten uns an dem satten gruen des waldes garnicht satt sehen - nach der eher grasbewachsenen hochebene eine wahre abwechslung.

nachdem wir wieder zurueck in la paz waren und dort alle schreibarbeiten erledigt hatten, kehrten wir el alto endgueltig den ruecken zu und radelten mit unserem gesamten gut und habe los nach tihuanaku. dort besuchten wir die ueberreste mehrerer tempel der kultur der tihuanakaner, die noch vor den inka in der region ein beachtliches reich aufgebaut haben.

weiter ging es im sonnenschein, mit aussicht auf die weisse cordillera real, nach copacabana. der kleine ort liegt am lago titicaca, dem hoechstgelegenen navigierbaren see der welt. copacabana ist voll mit touristen, die von dort aus mit einem faehrboot die isla de sol besuchen. schon auf dem weg hatten wir die idee, ein kajak zu mieten, und so kam es, dass wir mit einem kajak zur sonneninsel paddelten:

bei unserer abfahrt war der himmel schon gezeichnet durch einen regen in der ferne und der see war unruhig, so dass wir es vorzogen immer am ufer entlang zu paddeln - doch so mussten wir auch eine laengere strecke bewaeltigen. unsere pause verbrachten wir nach ueber zwei stunden in einer kleinen bucht mit hoehle und waehrend wir noch assen holte uns der regen ein - aber nass wurden wir nicht! nach noch einmal der selben zeit erreichten wir endlich die isla. dort besuchten wir einen inkatempel und suchten uns eine unterkunft. am abend schmerzten uns die arme so, dass wir schon ueberlegten, wie wir am naechsten tag das kajak zurueck bekommen koennten - doch dank einer muskelmassur fuehlten wir uns tagsdrauf wieder fit fuer die rueckkehr per kajak. wir hatten wieder schweren seegang, doch als wir schliesslich in copacabana ankaman waren wir froh dieses experiment gewagt zu haben und nun eine neue erfahrung in den armen zu haben.

nun war es zeit bolivien zu verlassen. wir radelten neugierig auf das neue land, aber auch ein bisschen schwermuetig, zur grenze. "estaba muy lindo en bolivia!" sagte simon zum grenzbeamten, als wir zum letzten mal die bolivianische grenze querten.

es ging direkt weiter zum ersten projektpartner von terre des hommes, in juli, und seit dem sind wir in die vielfalt rund um den titicacasee eingetaucht. wir besuchen einen projektpartner nach dem anderen und erleben mit, wie hier gelebt wird. duerfen an alltagen teilhaben, kartoffeln ernten, kuehe traenken, quinua mahlen, wolle sortieren,etc. es ist spannend und nimmt uns voll ein, so dass wir kaum zum schreiben kommen...

La Paz - Coroico - Tiwanaku - Copacabana - Lago Titikaka - Puno/ Peru

Mittwoch, Januar 23, 2008

von hauptstadt zu hauptstadt - town over town

LA PAZ/ EL ALTO - LIMA - FRANKFURT - KOELN - BERLIN - FRANKFURT - LIMA - ILO - LA PAZ/ El ALTO

"was haltet ihr davon weihnachten nach deutschland zu kommen?" das war brittas mutter, die uns am telephon dieses unmoralische angebot unterbreitete. ihr lebenspartner christian ist beruflich in der welt unterwegs und sammelt somit flugmeile ueber flugmeile. mit der zeit, und seiner wenigen zeit sie zu nutzen, hatten sich 2x meilen von lima bis frankfurt und zuerueck gesammelt. tja.... wir waren erstmal in heller aufregung und von der idee mehr als angetan. auf dem weg von chochabamba bis la paz wollten wir diesen schoenen gedanken nicht weiterdenken, solange nicht alles "eingetuetet" war, aber trotzdem war die vorfreude staendiger begleiter! anfang dezember war dann alles klar: das onlineticket im posteingang, 4 wochen heimaturlaub und wir im weihnachtsstress. 2 wochen hatten wir zeit, um passende geschenke fuer alle und jeden zu suchen. nebenher standen noch projektbesuche und aehnliches an!

um auch noch ein touristisches highlight la paz' mit zu nehmen, beschlossen wir auf den 6088 meter hohen huyana potosi zu steigen. dazu mieteten wir uns einen guide und die entspechende ausruestung: steigeisen und feste schuhe, eispickel und alles was dazu gehoert. am ersten stiegen wir von 4700 auf 5200 meter hoch, wo wir in einer huette schliefen (von 20 bis 24 uhr) und dann stiegen wir den berg hinauf: nach einigen hoehenmetern spuerten wir schon den unterschied. um uns herum stuerme es eisig und schnee wurde aufgeweht, und nachdem es mir permanent schlecht war und simon sich schlisslich uebergab, kehrten wir lieber um. etwa 5900 meter ist auch nicht schlecht fuers erste mal, dachten wir uns! und eine spezielle erfahrung war es auch so, nur schade, dass wir den sonnenaufgang nicht auf dem gipfel verbringen konnten.

am 10.12.2007 machten wir uns dann auf, um lima puenktlich zu erreichen. schwerbepackt mit 2 rucksaecken, einer riesen tasche fuer den weihnachtsmann und einer unhandlichen kiste mit fahrradteilen und hinterraedern, kamen wir via nachtbus schon am naechsten tag an. gut 3 tage erkundeten wir lima und genossen das, zu der zeit, angenehme kuestenklima.

ein bonusmeilenflug ist eien art geschenkter gaul, dem man bekanntlich nicht ins maul schaut, trotzdem: 26 flug- bzw. aufenthaltsstunden(lima- toronto- london- frankfurt) sind alles andere als angenehm. zudem scheinen fluggesellschaften ueberall an platz zu sparen und mit etwas wehmut dachten wir gerne an unsere luxurios proportionierten nachtbusplaetze zurueck. geschlaucht aber uebergluecklich nahmen wir einige familienmitglieder in frankfurt in die arme. aha, so sieht deutschland also nach auf den tag genau 13 monaten aus!

die erste woche ertappen wir uns, unabhaenig von einander, immer wieder bei auf spanischen genuschelten endschuldigungen. ausserdem liessen sich diese euromuenzen doch wirklich nicht ausseinanderhalten. trotz dieser kleinen unstimmigkeiten war alles so, wie immer. "irgendwie ist es als waert ihr nur nen monaten weg gewesen", sageten freunde und familie und das schoene war, genauso fuehlten wir uns!

in lima hatten wir eine grobe 4 wochen planung angefertigt. mit schrecken hatte simon festellen muessen, wie kurz 4 geplante wochen sich anfuehlen. das nahezu terminfrei sich treibenlassen auf dem fahrradsattel und morgens nicht wissen, wo man abends sein zelt aufschlaegt, laesst einen fast nie zeit- oder termindruck spueren - das ist ehrlich ein tolles gefuehl! trotz der befuerchtungen waren die 4 wochen schlussendlich fast immer stressfrei. es reihte sich ein highlight an das anderen: weihnachten in den jeweiligen familien, treffen mit geschwistern, verwandten, freunden und bekannten; sylvester mit freunden in berlin und noch mehr verabredungen, gespraeche und essen; besuche von mueseen, klettern gehen und saunen; zum ende hin ein besuch in der geschaeftsstelle von terre des hommes, wo wir einen kleinen vortrag ueber reise- und projektbesuch hielten und planungen fuer den weiteren verlauf der projektreise besprachen...

... und schon waren 4 wunderbare wochen um. beladen mit 2 rucksaecken und einem unhandlichen paket das fahrradzubehoer, vor allem 2 frisch eingespeichte, rohloff- benabte hinterraeder enthielt, wurden wir wieder am frankfurter flughafen verabschiedet. nur 20 stunden spaeter kamen wir wieder in lima an. alles in allem erfuellt, bestaerkt, gestaerkt (fast uebergewichtig) aber doch irgendwie traurig. heimaturlaub ist was tolles, aber das zurueckkommen ist nicht einfach und vor allem bei britta machte sich gesteigertes heimweh breit.

in der feucht- tropischen hitze limas hielten wir es nicht lange aus. immerhin besuchten wir ein museum und das terre des hommes peru buero. nach 2 tagen schulterten rucksack und kiste und fuhren im nachtbus in den sueden perus. ein kleiner umweg, zu einem terre des hommes projektpartner. in der region ilo und moquegua arbeiten seit ueber 40 jahren minen- konzerne und haben ilo mal zu dem unruehmlichen titel "verschmutzteste stadt" der welt verholfen. mehr zu unserem projektbesuch koennt ihr unter radel fuer vielfalt nachlesen.

am 20.1.2008 waren wir wieder in unserem uebergangszuhause in marcelos wohnung in el alto angekommen, und nun sind wir auch emotional wieder da, wo wir im moment hingehoeren, in der wuseligen vorstadt der hauptsadt boliviens. die raeder haben ihre neue nabenschaltung eingebaut bekommen und die neuen reifenprofile warten nun auf den ersten strassenkontakt. es regnet viel, da "la niña" hier wuetet, aber wir nutzen die zeit, um unsere website endlich mal wieder auf den neusten stand zu bringen und das projekt CHASQUI will auch noch besucht werden - langweilig wird es uns also vorerst nicht werden!!!

link zu den bildern:
Bolivien - Peru - Deutschland: la paz - lima - frankfurt - berlin - frankfurt - lima - la paz


Bolivien:Leben in El Alto - La Paz


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