Dienstag, August 26, 2008

rauf - und ab in den urlaub!

in ecuador gibt es keine projektpartner von terre des hommes, so dass wir hier "frei entscheiden" koennen welche route wir fahren wollen - und das haben wir dann auch gemacht! um cuenca zu verlassen sind wir erstmal in den nationalpark las cajas gefahren, dieser liegt oben auf dem berg und umfasst 232 lagunen verschiedener groesse. nachdem wir die letzten wochen viel regen abbekommen hatten, wurden wir nun mit strahlend blauem himmel verwoehnt, so dass wir die ruhige natur mit ihren vielen wasserstellen geniessen konnten: auf ueber 4000 metern befanden wir uns ueber den wolken! die aussicht auf die andere seite war beeindruckend, es sah aus wie das meer, doch waren es wolken.



die abfahrt von etwa 4000 metern war dann dementsprechend beeindruckend: erst ueber den wolken, dann in den wolken und bald unter den wolken! ueber den wolken schien die sonne, in den gesaettigten wolken wurden wir nass bis auf die haut und unter den wolken fing es an zu regnen. ueber den wolken befanden wir uns in der endlos scheinenden weite der kahlen anden, in den wolken umgab uns wild wachsender regenwald und unter den wolken saeumten monokulturen von bananenstauden und kakaobaeumen die strasse. solche wechsel innerhalb eines tages auf dem rad zu erleben ist einfach unglaublich!

doch nun stiessen wir von der ruhigen schlechten nebenstrasse auf die panamericana und unsere aufmerksamkeit konzentrierte sich zwangsweise auf die strasse. wieder wurde diese hauptstrecke lateinamerikas von vielen schnell fahrenden lastwagen, bussen und privatwagen befahren, die leider nicht immer sehr viel ruecksicht auf andere verkehrsteilnehmer nehmen. oft stieg uns der geruch von tod und verwesung in die nase (ein geruch der unbeschreiblich penetrant ist und jeden anderen geruch ueberlagert) und oft fuhren wir ueber tierreste, die wie aufkleber auf dem asphalt klebten - kein wuerdiges ende!



die einfahrt nach guayaquil war eine der spektakulaersten einfahrten in eine grossstadt, da wir mindestens einen kilometer lang zwischen autos und lkw's ueber eine enge bruecke fuhren. nachdem wir die industrielle vorstadt und die reichenviertel durchquerthatten erreichten wir das zentrum, das mit seinen hohen haeusern und banken an z.b. frankfurt erinnerte. der stolz der staedter ist die promenade, der malecon, der zum flanieren einlaedt. das bunte viertel santa ana liegt am ende dieser flaniermeile und bietet praechtige aussicht ueber die stadt, die sich uns im abendrot zeigte.doch unseren urlaub wollten wir nicht in der stadt verbringen und so fuhren wir am naechsten tag direkt weiter nach salinas an die kueste. das ist der von den reichen gerne besuchte strand - doch fuer uns immer noch nicht das richtige urlaubsziel.

ueber die "ruta des sol", die strasse der sonne, fuhren wir nun von einer badestelle zur naechsten gen norden. in diesem teil ecuadors wird der pazifik durch den von norden kommenden el niño-strom erwaermt, das hiess fuer uns, dass wir zum ersten mal auf unserer reise im warmen meer baden konnten!!! und das haben wir genossen. unsere radlertage wurden sehr kurz und wir blieben, wo es uns gefiel. in montañita sahen wir den surfern zu, waehrend wir es vorzogen mit den wilden wellen zu toben und in puerto lopez schlossen wir uns einer kleinen gruppe an, um den buckelwalen beim balzen zu zu sehen. hierbei springen sie immer wieder aus dem wasser oder schlagen mit der schwanzflosse auf die wasseroberflaeche. diese tourenfahrt ist fuer uns etwas seltsam gewesen, da wir es gewoehnt sind alles in eigenregie zu unternehmen, war es ein grosser schritt geld fuer einen ausflug aus zu geben, aber mit dem rad aufs meer zu fahren.... - und dann hat der anbieter uns noch eine andere tour verkauft als den anderen, was etwas seltsam fuer uns war, z.b. wurde uns essen verspochen, was es jedoch nicht gab... trotz alledem war es sehr beeindruckend, aus der naehe zu sehen, wie gross diese uralten meerestsaeuger sind. als wir mit dem rad weiter ueber die kuestenstrasse fuhren hatten wir sogar immer wieder die moeglichkeit dieses spektakel von weitem zu sehen, was jedes mal auf's neue aufregend war.

auch auf dieser strecke ueberraschte uns die landschaft immerwieder: erst radelten wir durch trockene platte landschaft mit kakteen und baobabbaeumen, dann durch feuchten tropischen regenwald und nach einer kurve dann durch einen trockenwald. so ging es immer wieder. mal war es trocken, dann wurden wir bis auf die haut nass und auf einem gipfel angekommen war es dann wieder trocken und heiss, als wuerde nie ein tropfen wasser fallen.

als abschluss der strandreise blieben wir noch ein paar tage in canoa, wo wir wirklich ganz abschalteten. der ort ist ein wochenendziel fuer ecuadorianer, was wir am ersten abend mit schrecken feststellen mussten, doch unter der woche ist es ruhig und wir hatten den strand fast fuer uns alleine. jeden morgen machten wir spaziergaegne am strand und suchten muscheln und praehistorische scherben, die hier angeschwemmt werden. dann badeten wir im meer und konnten eigentlich garnicht genug davon bekommen, wenn wir nur nicht so sonnenempfindlich waeren! ansonsten lasen wir viel und machten nix... eben urlaub!

um wieder auf unsere reiseroute zu kommen fuhren wir von der kueste ueber eine sehr ruhige strecke in die anden zurueck. wieder hatten wir diesen vielfaeltigen wechsel der uns umgebenden landschaft von bananen- und kakaoplantagen und criollischer kultur, dann tropischem nassem und dichtem wald und schliesslich waren wir zurueck in der uns bekannten andenlandschaft mit ihrer kahlen weite und den indigenen kulturen. so erreichten wir latacunga, von wo wir wieder ueber die panamericana haetten fahren koennen, doch das reizte uns nicht. wir zogen es vor ueber eine sandige nebenstrasse in den nationalpark cotopaxi zu fahren, was mit sicherheit die ruhigere variante war! leider huellen sich die hier stehenden vulkane in dieser jahreszeit in dicke wolken, so dass wir den cotopaxi, den mit 5897 metern zweit hoechsten berg des landes, nur halb zu sehen bekamen. aber allen radlern koennen wir diesen abstecher nur empfehlen! (vielleicht gelingt es ja dem einen oder der anderen die 10 $ eintritt noch zu sparen, denn die fahrt durch den eigentlichen park ist lediglich 25 kilometer lang.)



nun sind wir in der hauptstadt angekommen, in quito. diese stadt war die erste, die von der unesco als weltkulturerbe notiert wurde, da sie in der altstadt viele kirchen und klosterbauten im stile des kolonialen barocks beherbergt. und in der tat gibt es beim schlaendern durch die strassen viele religoesen bauten zu bestaunen. heute ist uns noch einmal aufgefallen wie pompoes diese ausgestattet sind: alle altare sind mit gold verziert und zeigen so den "reichtum der kirche" - fuer uns eher abschreckend das zu sehen, da wir ja wissen, dass all das gold und silber aus eingeschmolzenen kunstwerken der praekolonialen kulturen stammmt...

ansonsten nutzen wir die grossstadt, um kultur zu erleben, um museen zu besuchen und ins kino zu gehen. wir geniessen das multikulturelle angebot an essen, das der stetig steigende tourismus mit sich bringt und das kulinarische angebot der grossen supermaerkte und natuerlich das guenstige internet....


Zur Bilderschau:
ECUADOR: cuenca - pazifik - quito
(08.2008)


EQUADOR: quito
(08.2008)

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