Montag, Juli 09, 2007

schnee, stein, sand und staub

nur radfahren von santiago de chile bis salta in argentinien

nachdem es einige tage geregnet hatte, haben wir santiago de chile bei strahlend blauem himmel verlassen und wurden mit der aussicht auf weisse kappen auf den bergspitzen belohnt. doch schlug das wetter wieder um, noch eher wir die anden ueberqueren konnten, und wir blieben erstmal wieder haengen - dachten wir! doch widererwartend strahlte der naechste tag vor sonnenschein. wir riskierten trotz zahlreicher wahrnungen, das die wichtigste grenz von argentienien und chile wegen schee und eis gesperrt sein sollte, die ueberfahrt ueber den uber 3000m hohen pass. nach ein paar km boten uns strassenarbeite eine mitfahrgelegenheit an, die wir aus angst vor der unpassierbarkeit der strecken gerne annahmen. zu unsere verwunderung war die strasse fast frei von schnee. nur an den strassenraender tuermten sich weisse eiskristalle manchmal ueber 1m hoch.







in argentinien erwartete uns eine seichte abfahrt, durch ein tal, das anfangs noch eisigkalt und schneeweiss war und uns am zweiten tag durch rote felse und temperaturen weit ueber 20 grad beeindruckte. von dort fuhren wir ueber eine ebene, weite strecke, im hintergrund immer die weissen berge. bald folgte ein weiteres flusstal und kurze zeit spaeter strampelten wir eine sandige strasse hinauf auf die erste hochebene. weite und einsamkeit erwarteten uns dort und wir konnten uns garnicht sattsehen an dem, was nicht da war!




auch in diesem teil des landes weht ein starker wind, wie wir in diesen tagen erfahren mussten. vergleichber mit dem, der uns in patagonien entgegenwehte - nur kommt er hier von norden, wo wir gerade hin wollen. nach einer woche radelns, in der wir es genossen wieder in der unberuehrten natur zu sein und nur menschen zu sehen, wenn wir uns den staedtchen naeherten, goennten wir uns einen tag pause in jachal. einer kleinen stadt, in der schon merkbar ist, dass die bevoelkerung sich im norden mehr aus indigenas zusammensetzt.








auf der weiteren strecke wechselten sich farbenpraechtige taeler, in denen fluese uer gruene abwechslung sorgen mit weiten ebenen, die trocken und dornig sind, ab. die dornbuesche und kakteen sorgten dafuer, dass wir einen rekord an platten reifen hatten und beinahe taeglich ein paeuschen einlegen mussten, um diese zu pflicken! Hinzu kam, dass simon auf dieser strecke beinahe alle 200 kilometer eine speiche brach.










einen wunderbaren pausentag legten wir in einem thermalbad in einer schlucht nahe hualfin ein, welches den nachbarn als badewanne dient. bei angenehmen 26 grad konnten sich unsere beantspruchten muskeln entspannen und fuer die letzten kilometer fit werden. wie wir feststellten mussten war es gut, ihnen die pause gegoennt zu haben, denn der naechste tag war hart. auf der sandigen strecke wehte uns ein heisser wind von norden entgegen, der uns bei 36 grad in der mittagshitze das gefuehl gab, auszutrocknen und getoastet zu werden.





die ruinen von quilmes boten uns einen weiteren angenehmen stop: wir durften vor dem eingang zelten und waren am naechsten morgen die ersten besucher, die auf die huegel der anlage kletterten und von oben die wohnanlagen des volkes der quilmes ansahen. sie hatten sich gegen die inka erfolgreich verteidigen koennen und auch den angriffen der spanier lange stand gehalten - als diese sie jedoch regelrecht aushungerten, ging das volk zu grunde. heute leben keine ihrer nachfahren mehr. nun wird die stadt nach und nach durch archaeologen rekonstruiert, die aber noch immer nicht rausgefunden haben, wo dieses volk herkam und nur schwer verstehen, wie sie sich genau organisiert haben. besonders auffallend ist ihr innovatives bewaesserungssystem, ihre ausgefeilte keramiktechnik und dass sie sogar astrologie betrieben haben.





in dem darauf folgenden gebiet wird erfolgreich wein kultiviert. so aenderte sich die aussicht, als wir uns cafayata naehern. die danach folgende "quebrada de concha" ist ein 80 kilometer langes tal, das uns wieder durch seine abstrackte, abwechslungsreiche schoenheit vom weiterfahren abhielt. an diesem tag kamen wir bis nach alemaía - momentmal: deutschland??? da muss doch eine verwechslung vorliegen? nein ein klitzekleiner ort traegt hier den namen alemanía.







nach drei landschaftlich sehr abwechslungsreichen wochen erreichen wir salta. die zeit in dieser durch kolonielbauten gepraegten stadt nutzen wir, um uns auszuruhen. hier ist nun hochsaison und viele touristen, auch einige mit dem fahrrad, sind unterwegs, so dass wir auch das soziale leben ein bischen auskosten koennen...