in frutillar besuchten wir das "museum der deutschen kolonisationsgeschichte". nun verstehen wir, warum die menschen zu tausenden nach chile ausgewandert sind: in deutschland hatte es die arbeiterklasse mitte des 19. jahrhunderts schwer und chile lag es daran herr ueber das gesamte gebiet zu werden. so lud es die deutschen ein und schenkte jedem neuankoemmling ein betraechtliches stueck grund. derzeit wucherte noch wilder wald rund um die seen im sueden chiles. die ersten jahre der siedler waren durch hunger gekennzeichnet, doch durch fleissiges schaffen gelang es vielen der immegrierten arbeiter, sich eine existens zu sichern.
viele der chilenen bewundern die deutschen noch heute fuer dieses emsige treiben. so auch die familie munoz, bei der wir in frutillar im garten campierten. die señora hat als hausmaedchen einer deutschen familie gearbeitet, so dass sie uns mit deutschen koestlichkeiten verwoehnte: apfelstrudel zum fruehstueck und reibekuchen mit apfelkompott zum mittagessen... wie bei oma!
fuer uns bleibt es trotzdem erstaunlich, was die deutschen aus ihrer heimat mitgebracht haben und wir fuehlen uns an die kellerraeume unserer grosseltern erinnert! simon haben es besonders die alten maschinen angetan.
auch die landschaft erinnert an deutschland. es ist gruen mit vielen landwirtschaftlich genutzten teilen. doch die vielen seen, gesaeumt von schneebedeckten vulkanen, erinnern uns daran, dass wir nicht zu hause sind!
zu unserem glueck klaert sich der himmel in den folgenden tagen und wir koennen trocken ueber die andenkette nach argentinien fahren. dabei durchqueren wir einen schoenen nationalpark mit dichtem wald, der sich in herbstlichen "zwergbuchenwald" wandelt je hoeher wir kommen. auf dem pass angekommen liegt sogar schnee am strassenrand! ein netter vorbeifahrender argentinier bescherte uns mit 2 mozartkugeln ein kulinarisches highlight.
auf der argentinischen seite setzte sich die schoenheit der landschaft mit seen, die waldumwachsen und von bergen gesaeumt sind fort. wir eilten uns dennoch nach bariloche zu kommen, um dort anita und stefan zu treffen. die beiden kannten wir bereits aus punta arenas und ein wiedersehen bereitet doch immer freude! so verbrachten wir ein paar gemuetliche tage mit ihnen in einer ferienwohnung - welch luxus...
ausserdem machten uns daran, die fahrraeder fuer die naechsten kilometer fit zu machen. nach den schlechten strassen, auf denen wir teilweise viel essen transportieren mussten, brauchten wir beide neue hinterradfelgen, da die alten risse bekommen hatten. simon benoetigte noch einige andere teile, die inzwischen verschlissen waren. die fahrraeder lechzten nach neuem schmiermittel da ihnen der argentinische staub und die chilenische feuchte arg zugesetzt hatten. miguel, ein fahrradbauer, den wir bereits in chaiten kennengelernt haben, half uns dabei. vor allem brachte er simons rahmen wieder in form. die schaltwerkaufhaenung muesste ziemlich ueberarbeitet werden, da anfang januar uns ein kleiner stock fast einen totalschaden beschert hatte.
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