von bariloche nach temuco
wir waren langen in unserem "werkstattort" bariloche geblieben. die fahrraeder waren hergerichtet, die neuen ketten schnurrten wie eine zufriedene katze. die wettervorhersage liess jedoch nichts gutes ahnen: einen woche regen fuer unsere region war vorhergesagt. der erste tag war dann gleich ein vorgeschmack? bis auf wenige ausnahmen regnete es den ganzen tag. zwischenzeitlich musste sich simon mit seinem zweiten plattfuss der reise auseinandersetzen. dem folgten dann am selben tag gleich zwei weitere, da die vulkanisation nicht kleben wollte und der flicken immer wieder undicht wurde.
zu unserem erstaunen bestaetigte sich die wettervorhersagen nicht und nach einem bewoelketen tag durch traumhafte indiansummerlanschaften bekamen wir sogar noch sonne dazu. es ist wirklich unberschreiblich, welche farbenvielfalt sich uns dort bot: braun-, rot-, orange- und gelb-toene in unzaehligen abstufungen saeumten unseren weg durch eine leicht huegelige berglandschaft, vorbei an ruhigen seen. dieser abschnitt unserer reise wird sicherlich als einer der schoensten in unserer erinnerung haengenbleiben. schliesslich konnten wir feststellen, dass es nicht nur schlecht ist spaet dran zu sein. neben ruhigen, sonst touristischen regionen konnten wir eben dieses atemberaubende farbenspiel des herbstwaldes beobachten und unsere blicke darin verlieren. um eine solche kulisse mit einem tag sonneschein geniessen zu koennen mussen wir eben auch regen und kaelte in kauf nehmen.
an den tankstellen in argentinien gibt es immer warmes wasser zum auffuellen der thermoskanne, da alle immer und ueberall mate trinken!
auf mal schlecht, mal guten pisten und strassen passierten wir die region der 7 seen meist mehr als beeindruckt. zudem hatten wir endlich mal ein bewaldetes argentinien und nicht die uebliche weite der pampa vor unseren augen. die landschaften waren innerhalb eines tages so vielseitig.
irgendwann war es dann damit vorbei und die landschaft wurden wieder zu steppe und pampa. unsere ziel hiess temuco in chile und so mussten wir, wie ueblich um chile zu erreichen, die anden ueberqueren. noch spielen sich solche paesse in sehr kleinen groessenordnungen ab. diesmal mussten wir auf knappe 1200m radeln, die kulisse bildete der immer naeher rueckenden vulkan lanin. die nacht verbrachten wir am fusse dieses vulkans zwischen den fuer diese regoion typischen aurakanien-baeumen. sie sind in dieser jahreszeit von kleinen papageienen oder sittischen bevoelkert, die ihre fruechte, pinos, schnabulieren. die voegel bildeten, wenn sie mit ihrem schwarm an uns vorbeiflogen, eine ohrenbetaubende gerauschkulisse. die nacht sollte als bisher kaeltest in unsere reiseahnalen eingehen. bei sicherlich -10 grad froren wir nicht in unseren warmen schlafsaecken, dafuer jedoch unsere ausduenstungen an den zeltwaenden, so dass wir am naechsaten morgen probleme beim packen bekamen.
der hoechste "berg" von patagonien saeumte unseren weg, bis wir ihn dann am eigentlichen pass hinter uns liessen. die kulisse auf der chilenischen seite dieser region war nicht weniger bezaubernd. jedoch konnte sich unserer blick kaum auf natur konzentrieren weil die abfahrt auf einer schlechten, steilen schotterpiste keine schweifenden blicke zuliess. unser tagesziel war schon im vorhinein ausgewaehlt worden, wir wollten es bis zu einer dieser entspannnenden heissen quellen schaffen um uns dort wieder aufzuwaermen.
die weitere strecke bis nach temuco verlief durch weiter wunderbare landschaften, die zu den touristischten attraktionen von chile gehoeren: ebenfalls die region der seen und berge. als wenn das nicht reichen wuerde, gibt es zahlreiche aus dem nichts aufragende vulkane mit spektakulaeren schneebedeckten spitzen. wir genossen das alles im vorbeifahren - schliesslich wollten wir temuco erreichen, wo sich unsere rad- reise um eine neue komponete erweitern sollte.
Noch ein paar fotographische nachtraege:
ein bild was typisch ist fuer den sueden chiles. "onces alemanes" heisst so viel wie "deutsches kaffeetrinken" . ein chilenisches once ist sowas, wie ein fruehes abendbrot zum englischen 5 uhr tee. in deutschland waere bei dieser kombination aus altdeutscher schrift und nationalfarben die kundschaft eindeutig im rechten rand zu suchen. uns wurde bei diesen anblicken manchmal schon anders. in chile ist es eher ein chilene mit deutschen vorfahren der traditionen wahren moechte. manchmal kommt es da zu schrecklichen verbindungen. so konnten wir in frutillar ueber die sportanzuege der deutschen schule nur den kopf schuetteln - war das disigne vorbild doch klar und deutlich der trainingsanzug der deutschen nationalelf von 1990. etwas, was auf jahre als komplette geschacksverirrungen gelten wird.
in temuco wartete mal wieder ein paket auf uns .....
wir nutzten die zeit zu einer kleinen fortbildung in bienenkunde und honigproduktion. honig ist seit wochen unser meist konsumiertes lebensmittel in der verbindung mit brot und butter.
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