Samstag, November 25, 2006

passando el tiempo

nun sind wir bereits seit einer woche in buenos aires und haben uns langsam daran gewohnt, dass ueberall 750 106 876 Menschen rumlaufen, dass die entfernungen stets gigantisch sind und wir ab und zu einfach die subte (u.bahn) oder einen bus nehmen muessen, dass die argeninos gerne buchstaben verschlucken oder anders aussprechen und uns das spanisch nur langsam ueber unsere lippen kommt, dass erst nachts um 10 gegessen wird, dass wir uns sogar nachts am liebsten staendig duschen wuerden, da es einfach sehr warm ist, wenn man aus dem herbstlichen deutschland hier ankommt,....


die verformung von brittas fahrrad haben wir nun einfach mal so hingenommen, da man hier sowieso nicht die ersatzteile bekommen kann, die sie gerne haette. wenn es sich rausstellen sollte, dass es so doch nicht geht, dann wird sie einfach spaeter nachruesten muessen. der lenker ist etwas verbogen und der gepaecktraeger etwas mehr - das kann man vielleicht wieder richten lassen, aber er traegt das gepaeck auch so noch - danke tubus!


wir haben einen grossen teil unserer zeit damit verbracht, hinter simons visa.karte her zu laufen und unzaehlige telefonkarten der visa.hotline zu widmen, da unsere super bank voreiliger weise die visa.karte gesperrt hat, als wir versucht haben heraus zu finden, warum die argentinischen automaten diese karte so gerne einbehalten haben. nun scheint es so zu sein, dass simon eine neue karte benoetigt, was wir natuerlich nicht so eingeplant hatten! aber wir sind uns sicher, das wir eine loesung finden werden, irgedwie laesst sich hier immer alles klaeren.


ansonsten haben wir uns alle muehe gegeben moeglichst alles zu fuss zu erkunden - wir sind so viel gelaufen, wie in berlin vielleicht in einem monat! so haben wir immerwieder dinge beobachten koennen, die wir so nicht kannten: perreros, das sind leute, die sich ihr zubrot damit verdienen hunde spazieren zu fuehren - aber nicht hund fuer hund, sondern in der regel etwa 9-15 hunde auf einmal!
haeuser, die 26 stockwerke hoch sind und im plattenbaustil erreichtet wurden, neben anderen, die im "altbau".stil errichtet sind und nur 7 stockwerke hoch sind.
immerwieder sind wir demonstranten begegnet! es macht den eindruck als seien die argentinos ein sehr politisch aktives voelkchen, sie nutzen jede gelegenheit, um lautstark auf ihre wuensche aufmerksam zu machen. gestern, z.b., haben wir erst eine demo fuer ein besseres bildungssystem und anschliessend, an anderer stelle, eine gegen "gewalt gegen frauen" gesehen.
auch die geschichte des landes hat tiefe spuren hinterlassen. so war am letzten wochenende eine demo von menschen, die das kuerzliche verschwinden von julio lopez anklagen. er hat versucht die verbrechen der diktaturzeit auf zu klaeren und ist nun genau so verschwunden, wie die menschen die damals auf das unrecht aufmerksam gemacht haben! und das, obwohl der allgemeine slogen, der auf das verschwinden vieler aufmerksam macht, "¡nunca mas!" (=nie mehr!) heisst!


es ist sehr spannend immer mehr zu erfahren, und wir koennen uns nur schwer von buenos aires losreissen! aber es kitzelt doch in den waden: wir spueren den drang los zu fahren und uns weiteres erstmal vom rad aus an zu sehen!

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