nach dem abschied von miguel und seiner familie ging es fuer uns auf kleinen nebenstrassen zum kleinen grenzuebergang la balsa zwischen peru und ecuador. erst versuesste uns der traumhafte asphalt die fahrt durch die reisanbaugebiete, jedoch wurde aus diesem schnell nur noch stueckwerk: der regen der letzten tage (obwohl die regenzeit seit 2 monten vorbei sein sollte) hatte die schlagloecher mit braunem schlammwasser gefuellt. die taxis nahmen wenig ruecksicht auf uns und immer wieder bekamen wir 'ne breitseite.
je mehr wir uns ecuador naeherten, desto verregneter wurde es. am 2. tag wurde aus dem schlammwasser richtiger matsch. dieser war dreckig und mit vorbeifahrenden autos sogar gefaehrlich; das schlimmste allerdings war der aufgeweichte sand-kies-matsch des normalen strassenbelages, der uns in peru behalten wollte. er liess und kaum vorwaertskommen und die kilometer zogen sich wie kaugummi. zu allem ueberfluss klebte er praechtig an unseren reifen und sammelte sich unter den schutzblechern, um dann in brocken wieder abzufallen. horror. zum nachmittag verzog sich der regen und die starke sonnen liess die holperpiste wieder verhaerten.
auf den letzten kilometer perus bis la balsa hingen wir beide in gedanken den letzten exakt 150 tagen in peru nach. welch wunderbar herzliches land. vor allem der vermaledeite andenruecken, mit seinen tausenden von schluchten, die uns unzaehlige liter schweiss produzieren liessen, und diesen freundlichen menschen wird uns immer in erinnerung bleiben. danke peru.
ab jetzt nur noch $$$$
die lezten nuevos soles tauschten wir in die neue landeswaehrung us$. der doller wurde in ecuador vor einigen jahren als landeswaehrung fuer den sucre eingefuehrt. er sollte inflationsstabilitaet bringen. tja und nun... der starke euro machte fuer uns hier das leben guenstig. in vielen lateinamerikanischen laendern war der doller immer die zweitwahrung. touranbieter geben beispielsweise preis in dollers an, wollen aber lieber in der landeswaehrung ausbezahlt werden, weil die wechselkurse so schwanken.
eine bruecke, eine schranke und schon waren wir in ecuador. erstmal war bis auf die offiziellen uniformen nicht viel anders, aber dann kamen strassen- steigungen die sich konstant auf ueber 10-15% hielten. alles unter 7% wurde auf den kilometern bis vilcabamba zur erholung. ausserdem kam das, was uns von vielen radreisenden schon prophezeit wurde, in ecuador gibt es nur auf und ab. ein ping pong- oder jojo- spiel der strassen, es geht 700 hoehenmeter in ein paar kilometern rauf und 500 in ein paar kilometern wieder runter und das selbe wieder und wieder. es scheint in den anden von ecuador nichts halbwegs gerades zu geben. puh.
prognose: wechselhaft. obwohl doch die regenzeit vorbei ist
die umgebung waere wahrscheinlich wunderschoen gewesen. mit zaehlreichen ausblicken ueber gruene bergruecken, aber uns prasentierte sich "eine der schoensten strecken ecuadors" nur als verregneter nebelwald mit verhangenen grauen ausblicken. auf den bergruecken war es meist verregnet, zum tal hin trocken und mild. kleidertechnisch gab es nichts optimales, alles wurde nass von innen und aussen - wenn es wieder trocken war, fing der regen erneut an. so ist das eben als radnomade.
vilcabamba erwartete uns mit seinem angenehmen klima in dem man ueber 100 jahre alte werden soll. auch hier war es eher wechselhaft, aber wir goennten uns 1,5 tage erholung. wir genossen es, dass sich hier die alternativkultur angesiedelt hat und uns leckeres vielfaeltiges essen, gemuetliche cafes und baeckerein mit vollkornbrot bietet. die alternativos hatten den weg geebnet und neuerding steigen um vilcabamba die grundstueckspreise ins utopische. geldschwere gringos haben neuerdigs "das tal der 100jaehrigen" und das stabile ecuador als guenstiges rentendomizil entdeckt.
nicht nur auf dem papier scheint ecuador reicher als bolivien und peru. man merkt, dass es bei dem groessten teil der bevoelkerung nicht nur ums blosse ueberleben geht: mehr auswahl im tante- emma- laden, weniger muell in den strassen, einfache haueser sind meist bemalt und verziert, "dickere" autos die sogar fraunen fahren. und das beste: wir 2 radfahrer sind weniger attraktion, die lauten "hellau gringo" und "hellau mister" rufe und die staunenden bis starrenden gesichter gibt es nur noch vereinzelt.
cuenca wartet, der geburtstag drueckt
an einem der verschnauf- tage haben wir uns jeweils eine einstuendige massage verpasst. somit waren die verhaerteten beine nach den bergetappen waren wieder fit fuer das neuerliche jojospiel der strassen. ueber loja gings weiter nach cuenca, an den regen haben wir uns notgedrungen gewoehnt. in den naechten bezogen wir ein hostal oder ein einfaches dach der ziegeleien am wegesrand, um nicht auch noch nachts nass zu werden. die letzte auffahrt zog sich endlos auf ueber 3400m und liess und uns dann durch die huegelige viehweiden- landschaft angenehm abfahren.
gegen nachmittag erreichten wir die ausgedehnten vororte von cuenca, der drittgroessten stadt ecuadors und fuhren in den vorort baños. ein ort, der fuer seine heissen heilbaeder bekannt ist. tatsaechlich fanden wir einen betreiber, der uns in der parkanlage seiner badeanstalt campen lies. doch das wasser war leider nur leicht lau und damit weniger entspannend als wir es erhofften.
einen tag vor brittas geburtstag kamen wir dann nach "downtown" cuenca. die stadt zaehlt wegen der noch sehr gut erhaltenen colonial- architektur zum weltkulturerbe der unesco. simon machte sich ans geburtstagsshoppen und britta liess sich durch die schoenen gassen des alten zentrums treiben.
nach einem ausgiebigen geburtstagstag mit eisbecher fuer verliebte und allem pipapo haengten wir noch einen blog- tag an - der reichte wie immer nicht und es wurden 2 daraus. so habt ihr neues auf euren bildschirmen und wir einen tag laenger in dieser schoenen stadt. neben der "arbeit" haben wir uns noch andere sehenswuerdigkeiten dieser wunderbar ruhigen stadt ansehen und uns kulinarisch mit weiteren eistueten und -bechern verwoehnen koennen.
zur bilderschau:
ECUADOR: jaen - la balsa - vilcabamba - loja - cuenca
(07.2007)