in salte blieben wir eine weile, um uns von den recht vollen vorhergegangenen wochen zu erholen. wir trafen einige radler und lernten ramon kennen, der dort ein "casa de ciclistas" etabliert hat. als wir schon weiter wollten, kam sogar peter (unser patagonien santiago kumpane) noch in salta an!
bei der weiterreise ging es immer hoeher hinaus. von salta nach san salvador de jujuy und weiter in die schoene quebrada de humahuaca, die weltkulturerbe ist und fuer ihre kirchen und die beeindruckende natuerliche kulisse beruehmt wurde. wir verliessen sie jedoch schon schnell und suchten unseren weg auf den argentinischen teil der puna, wie die hohen anden hier genannt werden. unser tor dort hinauf hiess cuesta de lipan: diese strasse schlaengelt sich ueber viele kilometer mehr als 2000 hoehenmeter die anden hinauf. da britta eine kleine erkaeltung mitgebracht hatte, war die auffahrt sehr muehselig und die atmung wurde immer kuerzer - und dazu wehte der wind in jeder zweiten kurve von vorne. doch einmal oben angekommen (4170m) ging es wieder leicht bergab.
der gran salar war der ertse salzsee dieser groesse den wir sahen: eine weisse kruste, die sich natuerlicher weise in penta- oder hexagone unterteilt, fast bis zum horizont. wir querten diesen und sahen in einer kleinen bar mit ein paar einheimischen das finale des "copa de libertadores", in dem argentinien leider gegen brasilien verlor.
auf der weiterreise trafen wir immer wieder lamaherden und esel, die von ihren besitzern einfach frei laufen gelassen werden. sie tragen zur erkennung bunte faeden in ihren ohren, was sie sehr drollig erscheinen laesst. weiter ab von den kleinen siedlungen sahen wir dann auch die ersten vom aussterben bedrohten vicuñas. diese haben uns an die guanakos erinnert, die wir aus patagonien kannten, sie sind genau so schreckhaft doch viel kleiner und zierlicher.
auch auf dieser hochebene gibt es berge - so mussten wir immer wieder ueber die 4000 meter hinaus fahren und blieben lieber erstmal einen tag in susquez zum aklimatisieren, bevor es ueber den paso de jama nach chile weiter ging. wir bewegten uns ab der grenze einige tage ueber 4200 metern. zwischen durch mussten wir unerwartet noch den hoechsten pass mit 4850m ueberwinden. ab 4500m schien die luft keinen ausreichenden sauerstoff fuer unsere vor anstrengung geplagten lungen bereitzustellen. simon hatte das gefuehl immer einen noch leichteren gang am rad finden zu muessen, nur gab es keinen. zwischendurch musste man einfach stehenbleiben, um erholung zu finden. morgens massen wir temperaturen um die -15 grad in unserem zelt. die schlafsaecke und auch die zeltwaende waren gefroren... zum glueck mussten wir nicht frieren! und sobald die sonne aufging waermte es sich im zelt sogar schnell auf +15 grad auf. eine weitere schwierigkeit der fahrt war der wind, der in der regel mittags einsetzte und uns kalt entgegen blies. so konnten wir auch auf unserer 30 kilometer langen abfahrt nach san pedro de atacama, auf der wir die 2000 hoehenmeter wieder runter fuhren, keine rekordgeschwindigkeiten erreichten.
die kleinen touristischen stadt san padro liegt in der trockensten wueste der welt. wir freuten uns riesig, als wir beim betreten des campingplatzes in unsere radelnden seglerfreunde rannten, die wir in punta arenas kennen gelernt hatten. die kleine welt der radreisenden! neben dem aufwaermen nutzten wir die zeit dafuer, uns auf den bisher schwierigsten teil unserer reise vorzubereiten: die querung des bolivianischen altiplanos ueber eine strasse, die in der regel nur von 4-rad-angetriebenen jeeps befahren wird. da es kein gutes kartenmaterial fuer diese region gibt nutzten wir die erfahrungen anderer radfahrer die im internet karten veroeffentlicht haben.
wir kauften fuer mehr als eine woche ein und nahmen einen lift bis zur bolivianischen grenze, um die 2000 hoehenmeter nicht wieder hinauf fahren zu muessen. so konnte britta ihren geburtstag doch noch, wie gewuenscht, in bolivien verbringen, an der 4350 meter hoch gelegenen laguna blanca, die fast den ganzen tag vereist blieb.
am darauf folgenden tag ging es weiter - vorbei an der laguna verde ueber den paso de condor (4700m) und an den skurrilen piedras de dali vorbei zu den termas de chalviri. die strasse war meist fahrbaer, doch sand, steine und hoehenluft machten es uns nicht leicht, so dass wir das heisse, angenehme wasser erst am naechsten morgen geniessen konnten - gemeinsam mit den insassen von 10 touristen-jeeps, die puenktlich zum sonnenaufgang vorgefahren kamen und zu allem ueberfluss eine flasche wein oeffneten - das war um 6:45 uhr ortszeit.
weiter quaelten wir uns: der wind war stark und wehte uns immerwieder sandig-steinige boeen entgegen. oft konnten wir oft nur stehen bleiben, um uns abzuwenden. wir fuhren an diesem kalten tag nur 15 kilometer, fuer diese benoetigten wir jedoch beinbahe den ganzen tag. als wir fast ganz oben am naechsten pass (4900m) waren, hielt ein jeep an und fragte uns, ob er uns nicht mitnehmen koenne... dieses angebot nahmen wir gerne an! so dass wir in der nacht in einem refugio an der laguna colorado blieben (gemeinsam mit ueber 50 jeeps!).
am naechsten tag fuhren wir entlang der laguna und beobachteten hunderte von flamingos, die durch das rote wasser stolzierten und sich lautstark unterhielten. weiter ging es bergauf ueber eine strecke, wo wir uns den "besten weg" im wahrsten sinne des wortes aussuchen konnten: der gesamte hang war eine "strasse" - und trotzdem mussten wir viel schieben...
die nacht verbrachten wir nahe der naechsten atraktion: dem arbol de piedra (baum aus stein). am abend machte simon uns ein kleines feuer aus dem lokalen brennstoff; ein moos, das sehr harzig ist und getrocknet enorm viel energie hat. so waermten wir uns noch auf, bevor wir in die warmen schlafsaecke krochen. mitten in der nacht wurden wir durch ein unbekanntes geraeusch geweckt: es schneite!!! damit hatten wir nicht gerechnet! am naechsten morgen lagen rund um unser zelt etwa 10 cm schnee und wir befanden uns in dichtem nebel. unter diesen umstaenden war es uns nicht moeglich weiter zu radeln.
wieder gab es nicht nur eine strasse, so dass wir gelegentlich in der ferne ein auto vorbei fahren hoerten, jedoch nichts sahen. als wir schon umkehren wollten, zurueck zum 15km entfernten oertchen, hoerten wir wieder ein auto - unsere augen suchten das nebelfeld ab, und wir konnten kaum glauben, dass das letzte nach norden fahrende auto genau in unserer spur auf uns zu kam! es hielt an und war halb leer, so dass wir uns selber einluden - zum glueck hatten die beiden franzosen nichts dagegen uns mit nach san juan zu nehmen. so legten wir im jeep eine strecke zurueck, fuer die wir mit dem fahrrad unter diesen bedingungen wohl 3-4 tage gebraucht haetten.
von diesem kleinen dorf aus fuhren wir ueber wieder etwas bessere strassen zum salar de uyuni (3650m). das ist der groesste und hoechstgelegene salzsee der welt. ueber reines salz zu fahren war eine voellig neue, einzigartige erfahrung. wir konnten etwa 125 km fahren wo wir wollten - eine strasse gibt es dort nicht. wir folgten meist den spuren der jeeps. manchmal fuhren wir mit geschlossenen augen, so lange wie wir konnten. britta gelang es 1:30 minuten blind zu fahren, was wohl auf ihr urvertrauen in die natur zurueckzufuehren ist. simon schaffte es nicht laenger als 25 sekunden.
nach neun tagen erreichten wir schliesslich unsere erste bolivianische stadt: uyuni. der erste eindruck hier ist gut. die menschen sind zurueckhaltend, doch immer fuer einen scherz zu haben und lachen sehr gerne. wir freuen uns angekommen zu sein und sind froh, es wenigstens versucht zu haben, mit dem rad die gesamte strecke zurueck zu legen. im jeep zu sitzen war fuer uns zwar in dem moment sehr praktisch, doch ist es nicht unsere art zu reisen! es geht zu schnell und die natur fliegt vorbei...
photografische impressionen der strecke? wir haben uns entschieden unsere eintraege ab jetzt aufzuteilen, so dass an dieser stelle nur der text zu finden ist und unter einem link die bilder zu finden sein werden. so koennen wir es unseren englisch- und spanischsprachigen freunden ermoeglichen wenigstens die untertitel der bilder zu verstehen. heute gibt es jedoch nich nichts zu sehen, da die internetverbindung das hochladen von bildern leider nicht zulaesst! ausserdem koennen aufmerksame augen zahlreiche neuerungen in unserem blog finden. auch damit sind wir noch nicht fertig!
und endlich gibt es jetzt die bilder der strecke in einer trilingualen diashow!!!!!
Sonntag, August 05, 2007
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1 Kommentar:
Liebe Britta und Simon, endlich komme ich mal wieder dazu mich mit eurer Reise zu befassen, wird ja immer toller. Weiterhin kräftige Waden wünscht euch Andi aus Berlin
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