Sonntag, März 11, 2007

wind bleibt wind

nachdem wir tagelang in ushuaia blieben und die umgebung, die menschen und die natur auf uns wirken liessen ohne viel zu tun, haben wir unsere weiterreise mit einem ausflug zum ende der routa 3 begonnen - dem nun wirklich suedlichsten ziel! dieses liegt inmitten des nationalparks "tierra del fuego". wir blieben dort noch ein par tage und genossen die ruhige natur - doch schon dort wurden wir zeugen des jahreswechsels: der herbst kuendigte sich mit viel regen und auch schneefall an! wir erklommen trotzdem noch den hoechsten gipfel "cerro guanako", doch machten uns dann direkt auf den weg in den norden.






wir kamen durch regen und schnee kaelte durchzogen nach zwei tagen in rio grande an, wo wir erfahren durften, was indoor camping fuer eine gute erfindung ist! dort waermten wir uns einen tag auf, wurden am abend vor unserer abreise zum essen eingeladen und hatten eine gute zeit, in einer recht schnell wachsenden kleinstadt, die eigentlich nicht viel zu bieten hat. obwohl es in der nacht spaet wurde, da lorena uns um drei noch eine kleine stadtfuehrung mit dem auto bot, fuhren wir am naechsten tag weiter, da die sonne schien! und wie schon in anderen regionen wurde auch hier die pampa durch einige stumpf vor sich hin stampfenden
oelpumpen unterbrochen.




auf der chilenischen seite suchten wir den weniger stark befahrenen weg: quer ueber die insel, auf einsamen strassen, durch wunderschoene huegelige landschaft. doch es blieb dabei: der herbst bricht ein, es ist diesig, regnet ab und an... so verliessen wir die insel, die wir sehr ins herz geschlossen haben. nass uns durchfroren erreichten wir nach 2 weitern tagen rio gallegos. von dort sollte es weiter in den norden gehen - und zwar moeglichst schnell!






nachdem die busse uns nicht gemeinsam mit unseren raedern mitnehmen wollten, entschieden wir uns es per anhalter zu versuchen - nach 4 stunden hatten wir die hoffnung bereits fast aufgegeben, als ein lkw-fahrer sich unserer erbarmte und uns unserem ziel ueber 700 km naeher brachte. in caleta olivia hatten wir eine warme nacht im zelt, bevor es weiter ging und zwei pick ups und einen lkw spaeter waren wir wieder in perito moreno bei raul, den wir bereits von der reise in den sueden kannten. es war schoen, wie freunde herzlich empfangen zu werden und so blieben wir einen tag.



dann waehlten wir den von radfahrern bisher fast unbefahrenen weg entlang der nordseite des lago buenos aires. die piste war die schlechteste, die wir auf unserer bisherigen reise kennengelernt haben, so dass simon auf dieser strecke auch seinen ersten platten bekam. zudem gesellte sich noch einer dieser verteufelten patagonischen winde ins szenario - klarster himmel, schoenster sonnenschein und starker gegenwind der nicht nachlaesst. nun wissen wir, warum dort keiner lang faehrt!!! aber die natur entschaedigte uns fuer die strapazen.



um auch noch etwas kultur auf dem weg zu haben besuchten wir eine felswand, auf der vor ca 10000 jahren menschen ihre handabdruecke hinterlassen haben. warum wird wohl fuer immer ungeklaert bleiben - es wird angenommen, dass diese zu spitituellen anlaessen geschah... es sind wohl die ersten graffiti der menschheit, die mit "airbrush" auf die wand geprusted wurden.




auf der weiteren reise auf der carretera austral, haben wir den bisher hoechsten pass unserer reise passiert und nun geht es weiter in der welt von bergen und fjorden, des windes und des regens- doch es ist waermer, und das ist gut so!